US-Vorwahlen Ist Romney wirklich der Beste?

Tief gespalten ist die amerikanische Wirtschafts- und Finanzelite über die Wahl des richtigen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Nur eines eint sie: Obama muss weg.

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Donald Trump Quelle: REUTERS

Donald Trump liebt den großen Auftritt. Anfang Februar, kurz vor den US-Vorwahlen der Republikaner in Nevada, bat der Hotelmogul zu einer Wahlparty in einer seiner Luxusherbergen in die Spielerstadt Las Vegas. Er setze auf Mitt Romney, lautete die überraschende Botschaft. „Mitt ist zäh. Mitt ist schlau“, lobte Trump den Republikaner, der Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden möchte. „Go and get them – you can do it“, rief er ihm zu – was heißen soll, Trump traut es Romney zu, US-Präsident Barack Obama bei den Wahlen im November aus dem Amt zu jagen.

Zu früh gefreut

Doch genau daran zweifeln in den USA viele Anhänger der rechten Szene, die ihre Hoffnungen auf die Republikanische Partei setzen. Selbst Trump, der erzkonservative Immobilientycoon, hatte Romney noch im April als kleinen Geschäftsmann verspottet. Bain Capital, die Private-Equity-Firma, bei der Romney sein Vermögen gemacht hat, habe Unternehmen zugrunde gerichtet und Jobs vernichtet. Prompt lancierten die Wahlkampfstrategen von Newt Gingrich, Romneys Hauptrivalen im Rennen um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Trump habe sich auf Gingrichs Seite geschlagen. Da hatten sie sich aber zu früh gefreut. „Es gibt Dinge im Leben, die man sich nicht vorstellen kann, dass sie tatsächlich passieren“, sagte Romney nach Trumps Huldigung. „Das hier ist so eines. Ich fühle mich geehrt.“

Kritischer Geist

Tatsächlich findet sich in der Wirtschaft selten so viel pure Begeisterung für den ehemaligen Gouverneur aus Massachusetts. „Sicher, Romney ist als erfolgreicher Unternehmer einer von uns“, sagt Barry Ritholtz, Chef der Analystengruppe Fusion IQ in New York. Ritholtz gilt an der Wall Street als kritischer Geist, sein Blog „The Big Picture“ ist ein beliebtes Forum in der Finanzwelt. Das kurze Haar trägt er mit viel Gel nach hinten gestriegelt, die schmalen, dunklen Augen wandern unruhig hin und her. Er wundere sich doch, sagt er, wie ungeschickt Romney immer wieder agiere, wenn es um das Thema Geld, seinen eigenen Reichtum und seine Arbeit bei Bain Capital geht.

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