Clinton vs. Trump Das raubt Wall-Street-Bankern den Schlaf

Der Brexit war ein Warnschuss. Jetzt arbeitet die Wall Street die Wahlnacht durch, um von einem Trump-Sieg nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Was die Börsenprofis erwarten, wovor sie sich fürchten.

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NYSE: Wall Street wappnet sich für US-Wahl und arbeitet durch. Quelle: Getty Images

New York ist bekanntlich die Stadt, die niemals schläft. Die Aussage bezieht sich auf die vielen Ausgehmöglichkeiten am Abend: auf die Bars über den Dächern der Stadt, auf die grelle Werbung am Times Square, die den Himmel erhellt, auf die Konzerte in den vielen kleinen Parks der Stadt.

Doch am 8. November bekommt das Motto der Metropole einen ganz anderen Sinn. Banken, Händler und Versicherer planen Nachtschichten, um auf den Ausgang der US-Wahl reagieren zu können. Schlafen werden in der Wahlnacht im Financial District die wenigsten. „Wenn vorab nicht ziemlich deutlich ist, wer die Wahlen gewinnt, werde ich arbeiten“, sagt Robert Christian, Leiter der Research-Abteilung bei K2 Advisors, dem New Yorker Hedgefondsspezialisten des Investmentgiganten Franklin Templeton, in New York. Christian zuckt deswegen aber nur kurz mit den Schultern. Motto: Was sein muss, muss sein.

Niemand will Panik schüren

Auch Nicholas Colas vom Finanzdienstleister Convergex erwartet, die ganze Nacht „am Computer zu sitzen und die Nachrichten und Kursentwicklungen zu verfolgen“. So gut wie alle Banken und Versicherer planen bereits für die Wahlnacht.

Großinvestoren stellen sich auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Hillary Clinton und Donald Trump ein. Sie fürchten Ausschläge an den Börsen, ganz wie beim überraschenden britischen Referendum im Juni. Die Szenarien.
von Anke Rezmer

Offiziell halten sich die großen Häuser bedeckt. Weder wolle man zu große Panik schüren noch den Eindruck vermitteln, Partei zu ergreifen und einen bestimmten Wahlausgang für schädlich zu halten. Nur so viel: „Wir sind bestens vorbereitet, um auf Marktreaktionen reagieren und unsere Kunden unterstützen zu können“, heißt es von einer der führenden Adressen an der Wall Street. Nicht nur dort, sondern auch an der 200 West Street, dem Sitz von Goldman Sachs, werden in der Nacht die Büros der Händler „mehrheitlich“ besetzt sein.

Beben nach Brexit-Votum

Das Brexit-Votum gilt als Warnschuss. Niemand rechnete im Juni damit, dass sich die Mehrheit der Briten beim Volksentscheid für einen Ausstieg aus der Europäischen Union aussprechen würde. Noch ehe das Ergebnis feststand, bebten die Märkte. Besonders an den Devisenmärkten, beim Handel mit Pfund, Euro, Dollar und Yen, gab es scharfe Bewegungen.

Ähnlich könnte es wieder werden, sagt Colas von Convergex. „Die Märkte gehen fest davon aus und haben bereits eingepreist, dass Hillary Clinton gewinnt. Sollte es doch anders kommen, wird die Reaktion umso heftiger ausfallen.“

Alle wichtigen Anlageklassen werden in der Wahlnacht im Blick stehen, Schwankungen sind im Zweifel überall zu erwarten – als Erstes am Aktienmarkt.

Wie sich die empfohlenen Aktien entwickelt haben

Sieben Jahre lang hält die Rally im Dow Jones schon an. Seit März 2009 hat der US-Aktiendurchschnitt mehr als 250 Prozent hinzugewonnen. Seit Mitte August jedoch, dem Dow-Jones-Allzeithoch bei gut 18 600 Punkten, geht es unter Schwankungen leicht bergab Richtung der 18 000-Zähler-Marke. Vorsichtige Anleger wie Robert Kiyosaki haben sich verabschiedet. Der Multimillionär und Immobilienmogul „ist raus“, wie er lapidar verrät.

Andere könnten in den kommenden Tagen und in der Wahlnacht folgen, sollte sich doch noch ein Sieg von Donald Trump andeuten, glaubt Aktienexperte Colas. „Gewinnt Trump, wird Kapital aus den USA abfließen und die Aktienkurse kurzfristig nach unten drücken“, warnt er. Schließlich sei die Angst groß, dass die Gewinne – insbesondere von US-Exportunternehmen – geschmälert werden könnten. Gleichwohl hält er eine längerfristige Baisse für unwahrscheinlich. Am Ende des Jahres sieht Colas den Dow Jones und S&P 500 bei 18.000 und 2200 Punkten – das wäre minimal verändert zum aktuellen Stand, sollte seine Prognose eintreffen.

Auch unter Trump gibt es Gewinner

Der Grund: Nicht alle Branchen werden unter einem neuen Präsidenten – auch wenn er Donald Trump heißt – leiden. Nach anfänglichen Panikverkäufen könnte sich der Blick der Anleger schnell „professionalisieren“, vermutet Colas und einigen Branchen neue Kunden bescheren. So glaubt der Finanzexperte, dass Trump eine Reihe von Aktienkursen gar befeuern könnte – etwa die von Banken und Finanzinstitutionen. „So streng sich Trump derzeit äußert, so wenig glaube ich, dass er wirklich bei der Bankenregulierung ernst macht“, sagt Colas. Im Gegenteil könnte Trump etwa das weitgehende Verbot des Eigenhandels von Banken wieder aufheben.

Dass er – trotz der Beschimpfungen der Wall Street im Wahlkampf – ein gutes Verhältnis zu den Bankern will, zeigt alleine schon die Spekulation um den möglichen Finanzminister in einem Kabinett Trump. Insider berichten, der Milliardär habe sich auf Freund und Ex-Goldman-Banker Steve Mnuchin als obersten Kassenwärter eingeschossen. Nicht nur, dass Mnuchin wie sein Vater bei Goldman Sachs arbeitet: Er versuchte auch, aus der US-Immobilienkrise Kapital zu schlagen.

Mutige Anleger könnten einen möglichen Ausverkauf bei Aktien in der Wahlnacht für den Einstieg in ausgewählte Papiere und Branchen nutzen. „Aktien von Banken und Großanlegern sind sicherlich kein schlechter Tipp, sollte Trump gewinnen“, sagt Colas.

Das wurde im ersten Halbjahr aus 100.000 Euro
Platz 20: Aktien VenezuelaDie Börse in Caracas ist winzig, nur wenige Aktien sind dort notiert und die Umsätze liegen oft bei nur ein paar tausend Dollar pro Tag. Internationale institutionelle Investoren meiden venezolanische Aktien. Die Inflation im Land galoppiert, der Versorgungsmangel eklatant, die Währung Bolivar ist auf Talfahrt. Anleger, die im Januar 100.000 Euro in den IBC-Index investierten, haben so jetzt nur noch 54.320 Euro. Im Vorjahr hatten sich die Kurse noch mehr als vervierfacht.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten. Quelle: Reuters
Platz 19: Aktien ChinaDie Wirtschaft in China macht Anlegern seit über einem Jahr Sorgen. Die Börse stürzte entsprechend weiter ab. Der Leitindex CSI 300, der die 300 größten Aktien Festlandschinas erfasst, brach um 15,6  Prozent ein. Da gleichzeitig der Yuan zum Euro leicht abwertete blieben Anlegern von 100.000 Euro nur 80.900 Euro übrig.  Schlusstand 30.6.2016,  Angaben ohne Transaktionskosten. Quelle: Reuters
Platz 18: Aktien Euro-ZoneDer Jahresauftakt an Europas Börsen war schon ein Horror, dann kam noch das Debakel um den Brexit hinzu. Die Folge: Die Aktien in der Euro-Zone notieren tief im Minus. Wer Anfang des Jahres 100.000 Euro in den Leitindex Euro Stoxx 50 investierte, verfügt angesichts des Minus von 12,3 Prozent jetzt nur noch über 87.670 Euro. Am schlimmsten erwischte es dabei Anleger in Italien – der FTSE MIB 100 Index verlor fast ein Viertel seines Wertes.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten. Quelle: REUTERS
Platz 17: Britisches PfundInvestoren haben die britische Währung nach dem Brexit-Votum regelrecht heruntergeprügelt. Schon vorher litt es deutlich, am Tag nach der Bekanntgabe des Referendums stürzte es dann zum US-Dollar um bis zu knapp 14 Prozent und zum Euro um mehr als acht  Prozent ab. Zur US-Währung liegt das Pfund auf dem niedrigsten Stand seit über 30 Jahren. Zum Euro liegt das Pfund „nur“ auf dem niedrigsten Stand seit rund zwei Jahren. In diesem Jahr wurden aus 100.000 in Pfund angelegten Euro 88.620 Euro.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 16: Aktien DeutschlandAuch Aktienanleger in Deutschland hat bislang kein schönes Jahr. Gleich zu Beginn des Jahres stürzte der Leitindex Dax ab. Danach erholte er sich zwar – machte die Verluste vom Jahresanfang aber nie ganz wett. Der Brexit-Schock setzte dem Dax dann erneut zu. Aus 100.000 im Dax investierten Euro sind innerhalb von sechs Monaten nur noch 90.110 Euro geworden.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: AP
Platz 15: Aktien SchweizAuch die Aktien der Schweiz gingen auf Talfahrt. Der Franken legte dabei zum Euro nur ganz leicht zu. Im vergangenen Jahr hatte er kräftig aufgewertet, nachdem die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs für den Franken aufgegeben hatte. Von daher machten Anleger mit Franken in diesem Jahr keine Währungsgewinne. Von 100.000 Euro blieben 91.320 Euro übrig.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: Reuters
Platz 14: Aktien GroßbritannienDas Brexit-Votum hat der britische Leitindex rasch verkraftet.  Der Leitindex „Footsie“ war zwar am 24. Juni heftig eingebrochen, holte die kurzfristigen Verluste dann aber wieder auf. Trotzdem sind Experten skeptisch, da wegen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU eine lange Phase der Ungewissheit droht. Dennoch notiert der Footsie auch auf Halbjahressicht 4,2 Prozent im Plus. Da der Euro jedoch zum Pfund kräftig zulegte, machten Euro-Anleger, die ihre Positionen nicht absicherten, einen Verlust von 8,01 Prozent und hatten bei einer Anlagesumme von 100.000 Euro so nur noch 91.990 Euro auf dem Konto.  Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: Reuters

Zieht mit Hillary Clinton eine Demokratin ins Weiße Haus ein, sind Rüstungs- oder Gesundheitstitel einen Blick wert. „Wir haben die Technologiebranche für das Jahresende und den Beginn von 2017 auf dem Zettel“, verrät Finanzmarktkenner Christian. Ein klares Ziel für die Aktienmärkte möchte er nicht nennen. Wohl aber bestätigt er, dass sich die Märkte, wie schon im bisherigen Jahresverlauf, in den kommenden Monaten seitwärts bewegen werden.

Anleihen könnten gefragt sein

Über Jahrzehnte galt für US-Staatsanleihen: Viel Geld lässt sich mit ihnen nicht machen, aber die Schulden werden garantiert und in voller Höhe zurückgezahlt. Für zehnjährige Bonds gibt es derzeit nicht einmal 1,70 Prozent.

Die Nervosität an den Aktienmärkten steigt. Doch Dax, Dow Jones und Nasdaq signalisieren eher einen Sieg Clintons als einen von Trump.
von Anton Riedl

Das könnte sich noch in der Wahlnacht ändern. „Sollte Donald Trump gewinnen, wird es einen regen Handel mit US-Treasuries geben. Die Renditen werden schwanken“, sagt Philipp Finter, Leiter Research Investmentstrategie bei Sal. Oppenheim. Genau wie beim Brexit-Votum rechnet Finter damit, dass die Renditen für US-Bonds in der Wahlnacht nicht steigen, sondern unter dem Strich fallen werden. „Die Volatilität an den Märkten wird hoch sein. Da suchen die Anleger nach sicheren Häfen“, erklärt der Finanzmarktexperte. US-Anleihen stehen da – schon aus Mangel an Alternativen – nach wie vor in der ersten Reihe.

Allerdings sollten Anleger auf mittlere Sicht ins Kalkül ziehen, dass zwei Gründe dafür sprechen, dass unter dem Republikaner Trump die Schulden der USA, damit die Risiken für Kreditgeber und daraus folgend wiederum die Renditen perspektivisch steigen werden. Dies hätte dann Kursverluste mit Bonds zufolge.

Trump sät Zweifel

Zum einen hatte Trump im Wahlkampf für Aufsehen gesorgt, als er laut darüber nachdachte, die Schulden der USA „verhandeln“ zu wollen. Ökonomen und Marktteilnehmer warnten: Eine Neuverhandlung sei nichts anderes als ein Schuldenschnitt – und würde das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen in US-Staatsanleihen untergraben. Auch wenn Trump später zurückruderte: Die Zweifel sind gesät.

Zum Zweiten hat Trump – ähnlich wie Clinton, nur ausgeprägter – keine nachhaltigen Konzepte, um die US-Staatsschulden zu reduzieren. Im Gegenteil. Trump verspricht eine radikale Steuerreform.

Das Tax Policy Center, eine in der Hauptstadt Washington ansässige unabhängige US-Denkfabrik, rechnet vor, dass seine Pläne zu jährlichen Mindereinnahmen des Fiskus in Höhe von rund vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) führen würden.

Preiseinbruch: Verkauft Euer Gold!
Ein kleiner Plastikbär, Symbol für den Abschwung an den Börsen, steht am Donnerstag (15.01.2009) in der Börse in Frankfurt am Main vor der DAX-Kurve. Quelle: dpa
A woman holds 100 euro (pink banknotes at bottom) and 100 Swiss francs (blue banknote at top) she withdrew from an ATM in a bank in Geneva Quelle: AP
A man looks at Sony and Panasonic TV sets at an electronics shop in Tokyo Quelle: REUTERS
 U.S. Federal Reserve Chairman Ben Bernanke Quelle: REUTERS
Eingangsbereich eines Geschäftes für Münzhandel, Gold- und Schmuckankauf Quelle: dpa
Erdöl wird mit Hilfe eines Tiefpumpenantriebes ("Pferdekopf") gefördert Quelle: dpa
A South Korean bank clerk stands behind a pile of U.S. dollar bills Quelle: REUTERS

Sollte die neue konservative Regierung diesen Fehlbetrag durch Haushaltskürzungen nicht anderswo einsparen, würden sich allein während der ersten Amtszeit die Staatsschulden um rund 15 Prozent erhöhen, so die Steuerexperten. Nach zwei Amtszeiten würde der Schuldenberg – der bereits heute mit über 19 500 Milliarden Dollar oder 105 Prozent des BIPs kaum beherrschbar ist – um ein Drittel gewachsen sein. Je höher der Schuldenberg, desto größer die Zweifel, ob die Schulden in voller Höhe zurückgezahlt werden können. Das treibt die Renditen.

Dollar könnte kurzzeitig einbrechen

Für deutsche Exporteure und US-Konsumenten eine Freude, für europäische USA-Urlauber und US-Unternehmen ein Problem: Der Dollar hat seit Anfang 2014 eine Rally hingelegt. Damals gab es für einen Euro gut 1,40 Dollar. Heute sind es nur noch 1,09 Dollar. Ähnlich wie beim Brexit-Votum dürften noch in der Wahlnacht die Wechselkurse je nach Ausgang heftig schwanken.

Einen kurzfristigen Einbruch des Greenback um maximal bis zu drei Prozent erwarten Wall-Street-Händler, sollte Trump gewinnen. Der Grund auch hier: Unsicherheit über den weiteren Kurs der US-Politik und -Konjunktur.

Zum einen gefährden Trumps Pläne für die Wirtschaft – Aufkündigung von Freihandelsabkommen, Einführung von Importzöllen, Fokus auf heimische Produktion – die Gewinne der US-Unternehmen. Sollten etwa ausländische Produkte tatsächlich mit einer Strafsteuer belegt werden, müssen amerikanische Unternehmen und Konsumenten tiefer für deren Erwerb in die Tasche greifen. Das schwächt den so wichtigen Binnenkonsum und lässt die Profitmargen der Konzerne schmelzen. Schlecht für den Dollar.

Andererseits will Trump die Spitze der US-Notenbank Fed umbauen. Die derzeitige Chefin Janet Yellen kann unter Trump ihre Hoffnungen auf eine zweite Amtszeit begraben. Der Milliardär wünscht sich einen Notenbanker als Chef, der die Zinswende radikaler angeht. Schließlich sei die aktuelle Zinspolitik „unfair“. Leute, die fürs Alter gespart hätten, bekämen kaum Zinsen für ihre Mühen. Ein Anstieg der Zinsen lässt eine Währung aufwerten. Ein starker Dollar aber könnte die heimischen Unternehmer noch mehr unter Druck bringen, da sich ihre Exporte verteuern würden. Ob eine Zentralbank unter den Umständen an einer Zinswende festhalten kann? Unwahrscheinlich. Bis die Richtung, in der sich Wirtschaftswachstum und Zinspolitik bewegen, nicht klar ist, wird der Dollar schwanken.

Gold als Anker

Aus den Aktienmärkten ist US-Multimillionär Kiyosaki raus. Im Gegenzug hat er sein Investment in physisches Gold aufgestockt. „Ich mag Handfestes“, erklärt er. Gold gehöre wie Immobilien zu seinen bevorzugten Anlageklassen. „Ich habe lange Zeit Aktien beigemischt, doch inzwischen sehe ich beim Gold deutlich größere Renditechancen.“ Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel, sieht ebenfalls gute Gründe für einen Preisanstieg bei dem Edelmetall. „Sollte Trump gewinnen, spricht vieles für einen zügig steigenden Goldpreis.“ Zu negativ sei die Haltung von Öffentlichkeit und Anlegern gegenüber Trump.

„In einer ersten Reaktion werden die Aktienmärkte wohl nach unten drehen – und Anleger auf der Suche nach Sicherheiten neben Bonds beim Gold landen“, so Polleit. Langfristig sei es nahezu egal, ob Trump oder Clinton den Einzug ins Weiße Haus schaffen.

Solange die Notenbanken an ihrer Politik festhalten und die Geldmenge immer weiter ausdehnen, werde Gold als Versicherung – oder wie es Polleit sagt: „als Tauschmittel, das nie kaputtgehen kann“ – gefragt sein.

Bis vor kurzem völlig undenkbar, könnte Trump es doch schaffen. Unabhängig wie man dazu steht, muss man sich als Anleger darauf einstellen – zum Beispiel auf eine neue Euro-Krise.
von Daniel Stelter

1400 Dollar je Unze - wenigstens

Die preisbestimmenden Faktoren, wie etwa der Zins nach Abzug der Inflation, der nahezu null ist, müssten den Goldpreis ohnehin auf rund 1400 Dollar je Feinunze treiben, sagt Polleit. Das wären zehn Prozent mehr als heute. Und selbst dann hätte physisches Gold noch „Luft nach oben“.

Monatelang erwies sich die Börse als krisenresistent und tendierte weiter aufwärts. Jetzt aber haben neue Umfragewerte zur US-Präsidentschaftswahl und die weiterhin gute Konjunktur die Anleger in die Defensive gedrängt.

Mit Gold im Portfolio könnten sich Anleger beruhigt auf die Couch setzen und die Wahlen verfolgen, unterstreicht Polleit.

Ganz anders als die Händler von der Wall Street, die die (Wahl-)Nacht zum Tage machen werden.

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