+++Die US-Wahl im Überblick+++ "Unser Land ist tiefer gespalten, als wir dachten"

Hillary Clinton hat beim ersten Auftritt nach der Wahlniederlage Fassung gewahrt. Sie bedankte sich beim amerikanischen Volk dafür, dass sie Kandidatin sein durfte - und bot Wahlsieger Donald Trump Zusammenarbeit an.

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Enttäuschung, Stolz und Dankbarkeit

  • Donald Trump zieht ab Januar ins Weiße Haus ein, er wird der 45. Präsident der USA.
  • Das Wahlsystem hat es bis zuletzt spannend gemacht. Hier geht es zur interaktiven Ergebniskarte aller Bundesstaaten: Zur Überblickskarte.
  • Donald Trump erreichte nach dem Sieg in Wisconsin letztlich die notwendige Anzahl von 270 Wahlmännern, zuvor hatte er sich alle wichtigen Swing States gesichert.
  • Hillary Clinton und Barack Obama beglückwünschten Trump. Beide wünschten sich eine friedliche und erfolgreiche Amtsübergabe.

+++20.08 Uhr+++
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat Trump zur Einhaltung des Atomabkommens aufgerufen. „Es kann nicht von einer einzelnen Regierung gekippt werden“, sagte er im iranischen Staatsfernsehen. Trump hatte das zwischen Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland geschlossene Abkommen im Wahlkampf scharf kritisiert und Änderungen angekündigt. Es verpflichtet die Regierung in Teheran dazu, ihre Atomaktivitäten drastisch einzuschränken, um so den Bau einer Atombombe zu verhindern. Im Gegenzug wurden internationale Wirtschaftssanktionen gegen Iran aufgehoben. Ruhani sagte, die Wahlergebnisse zeigten, dass die USA noch auf lange Zeit "krank und instabil" sein würden. Ihre internationale Position nannte er "geschwächt".

+++19.55 Uhr+++
Der französische Präsident Francois Hollande will rasch mit Trump über die gemeinsamen Interessen und Werte sprechen. Den Wunsch habe der Präsident in einem Schreiben an Trump geäußerte, teilt das Präsidialamt in Paris mit. Hollande hatte sich während des US-Wahlkampfes kritisch über Trump geäußert.

+++19.23 Uhr+++
Donald Trump hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in die USA eingeladen. Das Treffen solle bei der nächsten Gelegenheit stattfinden, teilt Netanjahus Büro mit. Die beiden hätten miteinander telefoniert und ein "herzliches Gespräch" geführt.

+++18.27 Uhr+++
"So ist die Demokratie" - Obama relativiert die Wahlniederlage Clintons. "So läuft es eben in der Politik - mal gewinnt man, mal verliert man. Wenn wir verlieren, lernen wir aus unseren Fehlern. Wir wischen und den Mund ab und versuchen es beim nächsten Mal noch härter". Er verglich die Präsidentschaft mit einem Staffellauf, bei dem der Stab nun an den nächsten weitergegeben werde.

"Zuallererst sind wir Amerikaner"

+++18.22 Uhr+++
Obama würdigte Clintons Nominierung als "historisch". Es habe gezeigt, dass für Frauen alles möglich sei.

+++18.21 Uhr+++
Barack Obama hat Donald Trump ins Weiße Haus eingeladen. Das teilte er in einer Rede mit. Er erinnerte daran, dass er zwar Differenzen mit Trump hatte - aber die habe es seinerzeit auch mit George Bush gegeben. Obama betonte, er wünsche sich einen friedlichen und erfolgreichen Übergang. Dies sei der Grundpfeiler der US-Demokratie.

+++17.56 Uhr+++
Clinton wird von ihren Anhängern mit tosendem Beifall verabschiedet. Ex-Präsident Bill Clinton hatte Mühe, seine Tränen zurückzuhalten.

Hillary Clinton im Portrait

+++17.52 Uhr+++
Man solle nie aufhören, für etwas zu kämpfen, an das man glaube. „Lasst den Mut nicht sinken, es gibt noch so viel zu tun“, sagte Clinton in ihrer emotionalen Rede.

+++17.47 Uhr+++
Hillary Clinton bedankt sich bei ihren Unterstützern. "Ihre Kandidatin zu sein, war eine der größten Ehren meines Lebens", erklärte sie. Sie hoffe, dass Donald Trump ein Präsident aller Amerikanerinnen und Amerikaner werde. Bei Barack Obama bedankte sie sich für seine gute Amtsführung. Ihre Unterstützer rief sie dazu auf, in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien präsent zu sein und zu ihrer Meinung zu stehen. Clinton nutzte die Rede auch, um junge Frauen und Mädchen zu ermutigen. Zwar sei die "gläserne Decke" noch nicht ganz durchbrochen, dennoch könne jede Frau in Amerika etwas erreichen.

+++17.43 Uhr+++
Clinton bietet Trump die Zusammenarbeit an. "Vergangene Nacht habe ich Donald Trump gratuliert und ihm angeboten, im Interesse unseres Landes zusammenzuarbeiten". Das Wahlergebnis sei schmerzhaft und sie sei enttäuscht, sagte die frühere Außenministerin. Aber man müsse Trump die Chance geben, das Land zu führen. Amerika sei tiefer gespalten, als sie gedacht habe, so Clinton. Sie forderte, Werte wie Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, Menschenwürde und Gleichberechtigung zu achten und zu wahren.

Tim Kaine und seine Gattin Anne Holton Quelle: REUTERS

+++17.41 Uhr+++
Tim Kaine, Hillary Clintons Vizepräsidentschaftskandidat, bedankt sich bei Clinton und stellt Meilensteine ihrer bisherigen Karriere. Sie habe alle Mitglieder ihres Teams immer gleich behandelt. Auch einen Seitenhieb auf Trump findet sich in seiner Rede: Bei Clinton habe man sich nie Frage stellen müssen, ob sie das Ergebnis der Wahl anerkenne.

+++17.25 Uhr+++
Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses, gratuliert Donald Trump zum Wahlsieg. Trump habe eine Stimme in der amerikanischen Bevölkerung vernommen, die sonst niemand gehört habe.

+++16.50 Uhr+++
Nach der US-Wahl bemüht sich die Europäische Union um eine gemeinsame Linie. Die EU-Außenminister kommen am Sonntagabend zu einem gemeinsamen Treffen in Brüssel zusammen. Es gehe darum, über die zukünftigen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten zu beraten, teilte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Bundesaußenminister Frank-Walter (SPD) Steinmeier hatte sich am Vormittag für ein solches Treffen ausgesprochen.

+++16.06 Uhr+++
Während viele deutsche Unternehmer ihre Sorge um den Freihandel mit Amerika zum Ausdruck bringen, zeigt Trigema-Chef Wolfgang Grupp Verständnis für die amerikanischen Wähler. Seiner Meinung nach sollten die Regierenden in Berlin den Sieg Trumps als Warnschuss begreifen.

Ein Schild mit der Aufschrift 'Dump Trump... Dump Hillary... Canada, Here We Come!' ist vor einem Haus in Vermont zu sehen. Quelle: dpa

+++15.40 Uhr+++
Die offizielle Internetseite mit Informationen über die Einwanderung nach Kanada ist während der US-Präsidentschaftswahl anscheinend zusammengebrochen. Die Website sei über Stunden nicht erreichbar gewesen, berichteten Medien in den USA und Kanada am Mittwoch. Suchbegriffe wie „Kanada“, „Umzug nach Kanada“ und „Kanada Einwanderung“ seien vor allem in den an das Land angrenzenden US-Bundesstaaten sehr häufig eingegeben worden.




+++15.07 Uhr+++
Die Mauer an der Grenze zu Mexiko gehörte zu den strittigsten und sicherlich auch bemerkenswertesten Forderungen in Donald Trumps Wahlkampf. Trumps Versprechen, den südlichen Nachbarn für das Projekt zahlen zu lassen, erteilt die mexikanische Außenministerin erneut eine Absage. Ihre Regierung habe deutlich gemacht, dass dies nicht Teil ihrer Vision sei, sagt Claudia Ruiz Massieu Salinas.

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