Donald Trump erfährt Zustimmung von den klassischen Wutbürgern, von Veteranen, aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen, wie in der aktuellen WirtschaftsWoche zu lesen ist. Es ist eine heterogene Gruppe, die eine Gemeinsamkeit hat: bisher blieben sie den Wahlen meistens fern.
Im Schnitt gibt nur rund die Hälfte der Bürger bei der Präsidentschaftswahl ihre Stimme ab. Es sind politikverdrossene Wähler, denen ihre schlechte wirtschaftliche Lage das Gefühl gibt, sie seien den großen Parteien egal. Die Gruppe der Nichtwähler, sie ist riesig – und eine attraktive Zielgruppe für den Anti-Politiker-Kandidat Trump. „Mein ganzer Wahlkampf ist darauf ausgerichtet, die Zahl der Menschen zu vergrößern, die an dieser Wahl teilnehmen wollen und es dann auch tun“, schrieb Trump selbst in einem Kommentar in der „USA Today“.
Den Umfragen zufolge geht diese Strategie bislang auf. Erhebungen von Reuters/Ipsos zeigen, dass in diesem Jahr einer von zehn US-Wählern erstmals seine Stimme abgeben dürfte. Die Zahlen von Juni bis Dezember deuten darauf hin, dass mehr als 27 Prozent dieser Amerikaner sich für Trump entscheiden werden. Sein derzeit wichtigster republikanischer Rivale Ted Cruz kommt dagegen auf nur etwas mehr als 3,4 Prozent dieser Wähler, Parteifreund Marco Rubio auf etwa vier Prozent.
Nun müssen die Trump-Anhänger ihren Worten Taten folgen lassen. Sie müssen sich bekennen. Müssen dafür einstehen, dass sie einen Mann unterstützen, der sich frauen- und fremdenfeindlich äußert, der das politische System der USA mit einem großen Knall verändern, wenn nicht gar zerstören will.
Iowa kommt eine Schlüsselrolle zu. Gewinnt Trump hier, in dem kleinen Bauernstaat im Mittleren Westen, sind die nächsten Siege programmiert. In New Hampshire, dort wird am 9. Februar gewählt, führt Trump den Umfragen zufolge deutlich. Mit Rückenwind aus Iowa wäre ihm der Sieg wohl nicht zu nehmen. Gleiches gilt auf der nächsten Station der Republikaner, South Carolina. Hier erfährt Trump schon jetzt sehr große Unterstützung. Eine Vorentscheidung wäre selbst ein Dreifach-Erfolg zu Beginn noch nicht; die großen Bundesstaaten – Florida, Texas, Kalifornien –, die zahlreiche Wahlmänner zur Parteiversammlung der Republikaner im Sommer entsenden, sind erst später im Jahr dran.
Ein Triumph aber in Iowa wäre ein Zeichen, dass Donald Trump endgültig ein ernstzunehmender Kandidat ist. Ganz Amerika würde über ihn sprechen. Weiterhin.