Donald Trump Trump attackiert US-Geheimdienste

Das FBI hat Republikaner im US-Staat Illinois über mögliche Hackerangriffe vor der Präsidentschaftswahl gewarnt. Bei dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump trifft das auf wenig Anerkennung.

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Was Donald Trump als US-Präsident vor hat
Donald Trump Quelle: AP
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Cyberattacken Quelle: dpa
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Colorado Quelle: REUTERS
Das US-Arbeitsministerium (United States Department of Labor). Quelle: dpa
Donald Trump mit dem Brexit-Befürworter Nigel Farage Quelle: AP

Fünf Monate vor der US-Präsidentschaftswahl hat das FBI die republikanische Partei über mögliche Hackerangriffe informiert. Den Republikanern in Illinois habe die Polizeibehörde im Juni Fragen zu E-Mail-Accounts gestellt, die nicht aktiv oder wenig benutzt wurden, sagte der republikanische Vorstandsvorsitzende des US-Staats, Nick Klitzing, der „Chicago Tribune“ am Sonntag (Ortszeit). Außerdem hätten Parteikollegen 18 Mails auf einer Internetseite entdeckt, die mutmaßlich von russischen Hackern erstellt wurde.

Dass Russland die US-Wahl beeinflusst haben könnte, stößt unterdessen nicht bei allen Republikanern auf Entsetzen. Der künftige US-Präsident etwa wies die Vermutungen bei Twitter als „lächerlich“ zurück. Die CIA glaubt, dass russische Hacker im US-Wahlkampf versucht haben, Einfluss zu nehmen. Ihr Ziel sei gewesen, dass Trump gewinnt.

In einem Fernsehinterview mit dem Sender Fox News erklärte Trump darüber hinaus, kein Interesse an täglichen Lagemitteilungen der Geheimdienste zu haben. „Ich werde sie bekommen, wenn ich sie brauche.“ Die täglichen Briefings des Präsidenten finden bisher unter strengster Geheimhaltung statt. Trump erklärte, er wolle es der Entscheidung seiner Unterrichter überlassen, ob eine Entwicklung wichtig genug sei, um ihn darüber zu informieren. „Ich bin eine kluge Person“, erklärte er. „Man muss mir nicht jeden Tag dieselbe Sache in denselben Worten die nächsten acht Jahre vortragen.“

Ranghohe Kongressmitglieder zeigten sich nach der CIA-Einschätzung hingegen alarmiert. Der republikanische Vorsitzende des Streitkräfteausschusses des Senats, John McCain, kündigte eine Untersuchung an. Damit wolle er Senator Lindsay Graham, einen entschiedenen Trump-Kritiker, beauftragen. Zudem kritisierte McCain den als künftigen US-Außenminister gehandelten Rex Tillerson, der derzeit Chef des Ölkonzerns Exxon Mobil ist. „Vielleicht sind die Verbindungen (nach Moskau) rein kommerziell. (...) Aber es sollte definitiv ein Anlass zur Sorge sein“, sagte er dem TV-Sender CBS.

Auch der republikanische Ex-Präsidentschaftskandidat Marco Rubio klagte über die mögliche Personalie: „Ein Freund Wladimir (Putins) zu sein, ist keine Eigenschaft, die ich mir von einem Außenminister erhoffe.“ Exxon führt erfolgreich Geschäfte in Russland, während sich andere Ölkonzerne zum Teil immer strikteren Vorschriften ausgesetzt sehen. Trump lobte Tillersons Beziehungen zu Russland, der Exxon-Chef sei ein Akteur von Weltklasse.

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