Ein Ölmanager als US-Außenminister? Trump soll sich festgelegt haben

Diese Besetzung im Kabinett Trump ist wohl eine der pikantesten: ExxonMobil-Chef Tillerson soll laut Berichten US-Außenminister werden. Politische Erfahrung hat der Ölkonzern-Boss keine, dafür engste Verbindungen nach Russland.

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Diese Warnsignale sollten Anleger hellhörig machen
Polizei registriert mehr Fälle von AnlagebetrugDie Zinsen im Keller, die Renditen sind mickrig, dividendenstarke Aktien vielfach schon teuer – das macht Anleger anfällig für unseriöse Anlageprodukte, die hohe Gewinne versprechen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind die erfassten Betrugsdelikte im Bereich Kapitalanlage und bei Beteiligungsgeschäften 2015 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 7.895 Fälle gestiegen. Zwar gelang es den Behörden, nahezu alle erfassten Betrügereien im Bereich Geldanlage aufklären (98,8 Prozent), dennoch haben die meisten Geschädigten ihr Geld dabei verloren. Der Bundesverband deutscher Banken - der Spitzenverband der Privatbanken in Deutschland - warnt daher eindringlich vor allzu gut klingenden Angeboten zur Geldanlage. Die folgenden Warnhinweise sollten Anleger beachten. Quelle: Fotolia
Warnhinweis Nr. 1: Hohe GewinnversprechenDie Aussicht auf attraktive Gewinne verleitet Anleger leicht zu unbedachten Entscheidungen. Zur Orientierung: Sichere Anlagen bringen derzeit nur zwischen null und ein Prozent Zinsen. Ohne Risiko gibt es keine höheren Renditen. Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 2: Anlageangebote am Telefon Das unaufgeforderte „Cold Calling“ ist zwar gesetzlich verboten, dennoch versuchen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon zu knüpfen. Hier gilt: Erst gar nicht auf ein Gespräch einlassen, stattdessen gleich auflegen. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 3: Hohe oder verschleierte ProvisionenÜberzogene Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Werden Provisionen gar verschleiert oder falsch ausgewiesen, unbedingt die Finger von dem Angebot lassen. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 4: AuslandsadressenBei Geschäftssitzen in exotischen Ländern sollten Anleger hellhörig werden, denn im Schadensfall sind rechtliche Ansprüche nur schwer durchzusetzen. Es besteht die Gefahr, dass sich hinter der Adresse nur eine Briefkastenfirma verbirgt, insbesondere in Ländern, die als Steueroase gelten. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 5: ZeitdruckLassen Sie sich von niemandem unter Zeitdruck setzen. Übereilte Entscheidungen werden oft bereut. Ein seriöser Anbieter wird immer Bedenkzeit gewähren. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 6: FolgegeschäfteUm potenzielle Anleger zu ködern, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz beachtliche Gewinne aus. Das soll die Kunden überzeugen und Ängste beiseite wischen. Meist wird dem Kunden sofort ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Hier gilt ebenfalls: Erst gar nicht auf solche Angebote einlassen. Quelle: AP

Eine der wichtigsten Personalfragen in der künftigen US-Regierung scheint gelöst: Der Geschäftsführer des Mineralölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, soll nach übereinstimmenden Medienberichten neuer Außenminister unter Donald Trump werden. Trump habe sich festgelegt und die Entscheidung sei auf den 64-Jährigen gefallen, berichteten die „New York Times“ und der Sender CNN am späten Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Umfeld des designierten Präsidenten. Der Republikaner selbst hatte wenige Stunden zuvor erklärt, er wolle seine Wahl am Dienstagmorgen bekanntgeben. Tillerson hatte sich in den vergangenen Tagen zum Favoriten entwickelt.

Über den Posten gab es seit mehreren Wochen Spekulationen. Trumps Wahl gilt als richtungsweisend für seinen künftigen Kurs gegenüber Russland, China sowie den Verbündeten in Europa. Im Wahlkampf versprach Trump ein viel besseres Verhältnis zu Russland. Die Berufung Tillersons würde ganz auf dieser Linie liegen. Tillerson hat enge Verbindungen nach Moskau und auch persönliche Bande zu Präsident Wladimir Putin. 2013 erhielt der künftige Chefdiplomat von Putin den Orden der Freundschaft.

Tillerson steht seit 2006 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von ExxonMobil. Der gebürtige Texaner hat keinerlei politische Erfahrung, das teilt er mit Trump. ExxonMobil macht einen Umsatz von etwa 300 Milliarden US-Dollar. Der Konzern operiert auf allen Kontinenten und ist in etwa 70 Ländern vertreten.

Geldpolitik der EZB: Belastungen durch Niedrigzinsen

Trump hatte am Wochenende in den höchsten Tönen von dem 64-Jährigen geschwärmt. Den Kandidaten könnte im Senat aber eines der härtesten Bestätigungsverfahren erwarten, obwohl die Republikaner dort eine Mehrheit haben. Mächtige Senatoren wie John McCain oder Lindsey Graham haben angekündigt, sie hätten wegen der engen Russland-Verbindungen Tillersons eine Reihe von Fragen an ihn. Der Kreml hatte sich am Montag lobend über den Manager geäußert. Die Treffen von Tillerson als Chef des Ölkonzerns ExxonMobil mit Putin seien stets konstruktiv gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Mit der Bestallung Tillersons besetzt Trump einen der letzten noch offenen herausragenden Posten seines Kabinetts. Wochenlang hatte es Spekulationen darüber gegeben. Zunächst war New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani Favorit, er zog aber überraschend zurück. Auf einer Liste aussichtsreicher Kandidaten stand dann plötzlich auch wieder Mitt Romney. Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat hatte Trump im Wahlkampf noch scharf kritisiert. Unter großem Medieninteresse traf er sich nach dessen Wahlsieg dann gleich zwei Mal mit Trump. Ebenfalls gehandelt wurden Ex-CIA-Direktor David Petraeus, der frühere UN-Botschafter John Bolton sowie der Senator Bob Corker.

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