Von der New Yorker Kunstszene wird LoBaido dagegen mit Nichtachtung gestraft. Bei einer hochkarätigen Kunst-Auktion wurden seine Bilder kürzlich abgelehnt. "Ich bin das schwarze Schaf", sagt LoBaido. Dass es etwas mit der Qualität seiner Bilder zu tun hat, kommt dem selbstbewussten Trump-Fan nicht in den Sinn. "Sie respektieren mich nicht, weil ich nicht die gleiche politische Meinung habe, wie sie", ist er überzeugt. Da gehe es ihm, wie Donald Trump: "Genau wie er ein Außenseiter in der Politik ist, bin ich ein Außenseiter in der Kunst".
Aus Sicht LoBaidos ist Trump der beste Kandidat für das Weiße Haus. "Amerika hat das politisches Establishment satt", sagt er. "Und wenn ich Amerika sage, meine ich das Amerika des Mittelstands, der Arbeiter, Feuerwehrleute, Polizisten und Veteranen." Genau so sieht das Sam Pirozzolo, in dessen Vorgarten LoBaidos T-Skulptur steht: "Trump hat das Zeug einen echten Wechsel herbeizuführen und dieser ganzen political correctness ein Ende zu machen", sagt er. Ohne LoBaidos Kunst würden viele Trump-Wähler in Staten Island nicht zur Wahl gehen, ist sich Pirozzolo sicher.
Denn der selbsternannte Künstler und Patriot verkörpert jenen Mangel an politischer Korrektheit, den seine Fans auch an Trump schätzen: Der Maler raucht, säuft und flucht ohne Unterlass. Er schimpft über Trump-Gegner und wettert gegen die New Yorker Künstlerszene.
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Posted by WirtschaftsWoche on Montag, 7. November 2016
Und so hat er sich LoBaido einen politisch eher unkorrekten Plan für den Wahlabend vorgenommen, der bei seinen Anhängern um so besser ankommt: Trinken bis zum Delirium, egal ob zur Feier des Trump-Triumphs oder zum Frust-Saufen über Clintons Sieg. LoBaido sagt: "Ich werde am Mittwochmorgen sturzbetrunken in einer Pfütze meiner eigenen Kotze aufwachen".