Trump Viel Gegenwind für Trump in eigener Partei

Die US-Präsidentschaftskandidatur des umstrittenen Seiteneinsteigers Donald Trump ist praktisch besiegelt. Doch jetzt werden bei den US-Republikanern Spaltungstendenzen sichtbar.

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Donald Trump hat keine Rivalen im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Quelle: AP

Einheit sieht anders aus: Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneuten Gegenwind vom höchsten Amtsinhaber seiner Partei erhalten. Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, kündigte an, Trump derzeit nicht als Kandidaten der Republikanischen Partei unterstützen zu können. Andere republikanische Granden versuchten in dem parteiinternen Streit zu vermitteln.

Er wolle zwar zu einer Unterstützung Trumps in der Lage sein, doch sei er noch nicht an diesem Punkt angelangt, erklärte Ryan in der CNN-Sendung „The Lead“. Der Präsidentschaftsbewerber habe noch Arbeit zu tun, um die Partei zu vereinen. Als Repräsentantenhausvorsitzender ist Ryan der ranghöchste Amtsinhaber der Republikaner.

Trumps Wahlkampfteam reagierte mit einer Erklärung, derzufolge er seinerseits „nicht bereit“ sei, Ryans Agenda als Parteianführer im Repräsentantenhaus zu unterstützen. „Vielleicht können wir in Zukunft zusammenarbeiten und zu einer Einigung darüber kommen, was das Beste für die amerikanische Bevölkerung ist“, sagte Trump demnach.

Trumps Weg zur Präsidentschaftsnominierung der Republikaner ist nach seinem deutlichen Vorwahlsieg am Dienstag im US-Staat Indiana so gut wie frei. Sein Erfolg zwang seine beiden letzten Rivalen um die Kandidatur, Ted Cruz und John Kasich, zur Aufgabe.

Chris Christie, ein weiterer früherer Mitbewerber um die republikanische Präsidentschaftsnominierung und mittlerweile ein Trump-Unterstützer, bot sich als Vermittler an. Er werde Ryan fragen, was seine Sorgen hinsichtlich Trump seien, sagte der Gouverneur von New Jersey am Donnerstag. „Donald hat Arbeit vor sich, die Leute zusammenzubringen.“

Der Vorsitzende des Republikanischen Nationalkomitees, Reince Priebus, gab sich optimistisch, dass Trump und Ryan ihre Differenzen rechtzeitig ausräumen. Die beiden würden sich nächste Woche treffen, um solche Dinge auszudiskutieren, kündigte der Parteichef am Donnerstag in einem Interview von Fox News an.

Dass bei den Republikanern nach wie vor einiges im Argen liegt, zeigte einmal mehr der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney - der im Präsidentschaftsrennen 2012 passenderweise Ryan als Vizepräsidentschaftskandidaten mit an Bord hatte. Ein Berater von Romney bestätigte am Donnerstag, dass der 69-Jährige nicht plane, zum Nominierungsparteitag der Republikaner im Juli zu kommen. Auf der Veranstaltung wird Trump voraussichtlich offiziell zum Kandidaten gekürt. Auch der frühere US-Präsident George W. Bush will nicht zu dem Parteitag anreisen.

Nun versucht der umstrittene Trump, Spenden für den Hauptwahlkampf zu bekommen - und das teilweise von Geldgebern, die er im Vorwahlkampf noch harsch angegangen war. Zwar ist der 69-Jährige selbst Milliardär, doch kostet das entscheidende Rennen ums Weiße Haus Hunderte Millionen Dollar, die selbst der Immobilienmogul nicht auf der hohen Kante hat.

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