Bei den Republikanern übertrumpfte der Zweitplatzierte Ted Cruz in Colorado den Unternehmer Donald Trump. Am Vorsprung von Clinton und Trump ändert das aber kaum etwas. Alle blicken nun auf die Abstimmung im dicht bevölkerten New York.
In allen 50 Bundesstaaten laufen bis 7. Juni Abstimmungen zur Auswahl der Kandidaten. Gewählt werden Delegierte für die Nominierungsparteitage, die auf einzelne Kandidaten festgelegt sind. Bei den Republikanern sind von einst mehr als 15 Bewerbern noch Trump, Cruz und Gouverneur John Kasich aus Ohio im Rennen. Bei den Demokraten kämpfen die frühere Außenministerin Clinton und der Sozialist Sanders um die Nominierung.
In Colorado heimste Cruz alle 34 Delegierten ein. Am Samstag sicherte er sich beim republikanischen Parteitag in Colorado Springs noch einmal 13 Stimmen; die übrigen 21 hatte er bei vorangehenden Wahlversammlungen gewonnen. Trump hatte dem dünn besiedelten Colorado keine große Bedeutung beigemessen und sich auf seinen Heimatstaat New York konzentriert, wo am 19. April abgestimmt wird. Dort machte Trump am Wochenende Wahlkampf. Cruz hatte in Abwesenheit seines Rivalen in Colorado leichtes Spiel.
Bei den Republikanern werden 1237 Delegierte für die Präsidentschaftsnominierung benötigt. Trump liegt mit 743 landesweit vor Cruz mit 545; Kasich ist mit 143 abgeschlagen. Momentan sieht es allerdings danach aus, dass keiner der Bewerber vor dem Nationalkonvent eine Mehrheit hinter sich vereinen kann. Trump müsste dazu fast 60 Prozent der noch zu vergebenden Delegierten holen, was als unwahrscheinlich gilt. Somit könnte es eine Kampfabstimmung auf dem Parteikonvent geben - eine höchst seltene Variante.
Bei den Demokraten scheint die Lage etwas klarer. Hier werden 2383 Delegierte für die Nominierung benötigt. Clinton liegt insgesamt mit 1287 zu 1037 Stimmen festgelegter Delegierter vor Sanders. Rechnet man die sogenannten Superdelegierten hinzu - also Parteifunktionäre, die frei abstimmen dürfen -, ist der Vorsprung für Clinton noch größer.
Allerdings betont Sanders, dass er sieben der letzten acht Vorwahlen gewonnen hat. In der zweiten Hälfte der Wahlkampagne werde in progressiveren Staaten abgestimmt sagte Sanders am Samstag. „Wir sind in diesem Rennen, um zu gewinnen.“ Sein Sieg in Wyoming mit 56 Prozent der Stimmen verkürzte den Abstand auf Clinton nicht: Beide Bewerber erhielten jeweils sieben der 14 Delegiertenstimmen.
Auch Clinton konzentrierte sich im Wahlkampf auf New York, wo sie als ehemalige Senatorin auf ein Heimspiel hofft. Am Wochenende trat sie vor einer Menge überwiegend hispanischer Wähler in Brooklyn auf und lobte vor allem die wirtschaftliche Erholung unter ihrem Parteikollegen Barack Obama: „Es ist eine Tatsache, dass es unserer Wirtschaft besser geht, wenn wir einen Demokraten im Weißen Haus haben“, sagte die frühere First Lady.