Das zeigt die Zahl der absoluten Stimmen: Knapp 1,1 Millionen New Yorker stimmten in den Vorwahlen für Hillary Clinton. Immerhin noch mehr als 700.000 Bürger wählten Bernie Sanders. Donald Trump hingegen konnte sich nur über etwas mehr als 500.000 Wähler freuen. Und das bei ungefähr 20 Millionen Menschen, die im Bundesstaat New York leben.
Das Lager der Republikaner ist schlicht dramatisch kleiner als das der Demokraten. So wie es auch schon bei den Vorwahlen in Illinois oder Michigan der Fall war.
Trump ist nicht äußerst beliebt in New York. Vielmehr profitierte er davon, dass es ihm seine Gegner leicht gemacht haben. John Kasich blieb im Wahlkampf in New York City unsichtbar, Ted Cruz, der größte Widersacher Trumps, ist derart unbeliebt in der Millionenmetropole, dass geplante Veranstaltungen am Protest der Bürger scheiterten.
Cruz hatte die Stimmung angeheizt, indem er Trump vor Wochen absprach, ein wahrer Konservativer zu sein. Vielmehr vertrete der Immobilienmogul „New Yorker Werte“. Was in Texas als Schimpfwort gelten mag, macht die Leute in New York stolz. Selbst Donald Trump ließ T-Shirts drucken, auf denen er sich zu den „New Yorker Werten“ bekannte.
Cowboys sind nicht mehrheitsfähig
Was diese Werte konkret sind? Die Antwort lieferte Cruz bei einer der TV-Debatten im Januar direkt mit. Die Leute in New York City seien sozial-liberal, für Abtreibung, für die Homo-Ehe; alles würde sich nur ums Geld und den Medienrummel drehen, so Cruz.
Cruz hat Recht. Einzig: Schämen braucht und tut sich dafür in New York keiner. Was der Senator aus Texas zudem vergessen hat: Republikaner haben nur dann eine Chance in New York und in weiten Teilen der USA zu punkten, wenn sie nicht dogmatisch und erzkonservativ daherkommen. Cowboys aus dem Süden sind in den USA nicht mehrheitsfähig.
Wer so auftritt, spielt seinen Gegnern in die Hände. In den Vorwahlen war der Profiteur Donald Trump. Cruz holte nicht einmal 15 Prozent der Stimmen. In den Hauptwahlen werden es die Demokraten sein. Donald Trump ist in New York beliebter als Ted Cruz. Populärer als jedweder demokratische Kandidat ist er aber bei Weitem nicht.