Außerdem müssten Länder wie Deutschland, Japan und Südkorea für die Nato zahlen. „Ich bin ein großer Fan der Nato, aber die anderen müssen dafür auch zahlen“, so Trump. Trump benennt Feindbilder und gewinnt dafür bei den Amerikanern viele Sympathien. Selbst jene, die ihn inhaltlich dafür kritisieren, müssen anerkennen, dass er damit eine breite Masse an Unterstützern erreicht, die sich durch die Demokratin Clinton, die auf Diplomatie setzt, in ihrem Nationalstolz verletzt fühlt.
Doch für Trump dürfte es immer schwieriger werden, die Wahl am 8. November für sich zu entscheiden. Denn auch Hillary Clinton hatte starke Momente. Vor allem Frauen dürften sich von ihr mehr denn je angesprochen fühlen. Sie spricht langsamer, als sie auf Trumps Beleidigungen gegenüber Frauen zu sprechen kommt und einzelne Fälle dezidiert aufzählt.
Trump habe Frauen herabgewürdigt, so Clinton. „Wir wissen, was Donald denkt und wie er ist.“ Trumps lapidare Antwort: Die Geschichten seien „Lügen und Fiktion“, so Trump. „Keiner zeigt mehr Respekt für Frauen als ich.” Selbst das Publikum im Saal, das sich eigentlich zur Neutralität verpflichtet hat, konnte ein Raunen nicht unterdrücken.
Und dann fiel im Laufe der Debatte noch ein weiterer Satz, der vielen weiblichen Zuschauern sicher zu weit ging. Als Clinton ihre Pläne für das Sozialsystem vorstellte und die Maßnahmen Trumps kritisierte, konterte der Milliardär, der damit offensichtlich nicht einverstanden war: „Du fiese Frau.“
Zwei Sätze könnten die Präsidentschaft 2016 entscheiden. Denn oft sind es kleine Zeichen und Gesten, die den Ausschlag geben, etwa als der frühere Präsidentschaftskandidat George Bush Senior 1992 während einer Debatte auf die Uhr schaute – beobachtet von einem Millionenpublikum. Damals gewann Bill Clinton die Wahl.
Ohne zusätzliche Stimmen von Frauen dürfte Trump aber kaum noch eine Chance haben, die Wahl zu gewinnen. Zwar ist auch Clinton nicht sehr beliebt bei den Wählerinnen. Doch die heutige Debatte hat gezeigt, dass Clinton den Frauenrechten mehr Platz einräumt und Trump den gewissen Respekt gegenüber Frauen vermissen lässt.
Geld ist der größte Stressfaktor in den USA
72 Prozent der Erwachsenen berichten, dass sie sich zumindest hin und wieder von Geldsorgen gestresst fühlen. 22 Prozent gaben an, dass Geld ein extremer Stressfaktor für sie ist. 26 Prozent gaben an, das ihre Geldsorgen sie fast immer begleiten
Auslöser für solche Stresssituationen sind etwa unerwartete Ausgaben, Rücklagen für die Rente zu schaffen und Ausgaben für lebensnotwendige Güter.
32 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Finanzen es nicht zulassen, einen gesunden Lebensstil zu führen.
Zwölf Prozent der Amerikaner haben im vergangenen Jahr einen eigentlich nötigen Arztbesuch aus Geldsorgen nicht gemacht.
Das Aufeinandertreffen der beiden Präsidentschaftskandidaten war die finale Debatte bis zur Wahl am 8. November. Nach der ersten nicht ganz repräsentativen Umfrage unter den Fernsehzuschauern gab es laut TV-Sender CNN eine klaren Gewinnerin: 52 Prozent der Befragten sahen Clinton vor Trump mit 39 Prozent. Der Rest war indifferent.
In 20 Tagen wählen die Amerikaner den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Derzeit hält kaum ein Experte einen Sieg Trumps für wahrscheinlich.