US-Wahlkampf Die Geldgeber der Präsidentschaftskandidaten

Wer in den USA Präsident werden will, braucht reiche Spender. Doch wer unterstützt wen? Eine Auswertung zeigt: Hedgefonds und Casino-Riesen unterstützen Republikaner, Investmentbanken und Oscar-Gewinner Hillary Clinton.

Jahrelang pflegte die US-Demokratin Hillary Clinton (68) gute Beziehungen zur US-Finanzwelt. Als einer der spendenfreudigsten Unterstützer galt lange Zeit Lloyd Blankfein. Der Goldman-Sachs-Chef unterstützt seit Jahren die Clintons. Für diverse Reden von Hillary Clinton und ihrem Mann Bill bezahlte die Investmentbank allein 2013 rund 875.000 Dollar. Doch die guten Beziehungen zu den Banken sorgt für Gegenwind in Clintons Wahlkampf. Blankfein unterstützt die Demokratin daher nicht mehr öffentlich. Offenbar fließen auch keine Gelder mehr für ihre Kampagne. Quelle: REUTERS
Neben Blankfein galt auch Jamie Dimon als großzügiger Spender der Clintons. Doch ähnlich wie bei Blankfein bekennt sich auch der Chef von JP Morgan nicht mehr öffentlich als Unterstützer Hillary Clintons. Fraglich bleibt aber, ob auch kein Geld mehr zur Unterstützung von ihrem Wahlkampf mehr fließt. 2013 unterstützten diverse Banken die Reden der Clintons noch offenkundiger. Rechnet man alle Honorare zusammen, die Bill und Hillary Clinton für ihre Reden von Banken wie JP Morgan, Goldman Sachs und der Bank of America erhalten haben, kommt man auf eine Gesamtsumme von 3,9 Millionen Dollar. Quelle: AP
Doch deutlich größerer ist das Engagement von Investorenlegende George Soros. Der gebürtige Ungare schießt Clintons Interessenverband (der sogenannte „Super-PAC“) satte acht Millionen Dollar zu. Quelle: REUTERS
Der Facebook-Gründer macht des Öfteren auf die negativen Effekte des Klimawandels aufmerksam. Außerdem setzt Mark Zuckerberg sich für die Rechte der gleichgeschlechtlichen Ehe ein. Daher dürfte es naheliegend sein, dass er den Wahlkampf der Demokraten unterstützt. Auch die Geschäftsführerin des sozialen Netzwerks sympathisiert mit den Demokraten. Sheryl Sandberg hatte sich offen zu Hillary Clinton bekannt. „Ich würde es begrüßen sie als Präsidentin zu sehen“, sagte sie gegenüber Bloomberg TV im April 2015. Quelle: AP
Bill Clinton macht aus seiner politischen Einstellung kein Geheimnis. Er setzt sich für Immigranten in den USA ein und prangert den Klimawandel an. Wenn genau er bei den Demokraten unterstützt, ist aber nicht bekannt. Quelle: dpa
Wie sein Vorgänger ist auch der neue Microsoft-Chef Satya Nadella dem demokratischen Lager zuzuordnen. Selbst aus Indien stammend setzt sich Nadella ebenfalls für die Rechte von Immigranten ein. Quelle: REUTERS
Auch der Dreamworks-Chef Jeffrey Katzenberg steht hinter Hillary Clinton. Er hat ihrem „Super-PAC“ eine Millionen Dollar zugeschossen. Quelle: Reuters
Auch von Oscar-Preisträger Steven Spielberg hat Clinton Geld bekommen. Wie Dreamworks-Chef Katzenberger ist der Regisseur mit einer Millionen Dollar in Hillary Clintons Wahlkampf engagiert. Quelle: AP
Seitens Hollywood erfährt Clinton auch von zahlreichen Schauspielerinnen Unterstützung. Zu den prominenten Spendern ihres „Super-PACs“ gehört der Oscar-Gewinner Leonardo DiCaprio, der sich offen für die Bekämpfung des Klimawandels einsetzt. Neben DiCaprio stehen auch Tobey Maguire, Dakota Fanning, Ben Affleck und Chris Meledandri auf der Spenderliste. Quelle: AP
Im Silicon Valley ist Larry Ellison eine Ausnahme: Während ein Großteil des Valleys die Demokraten unterstützt, setzt der Oracle-Gründer auf den Republikaner Marco Rubio. Er hat Rubios Interessenverband satte drei Millionen Dollar gespendet. Quelle: dpa
Zusammen mit Larry Ellison ist Peter Thiel einer der wenigen Unterstützer der Republikaner im Silicon Valley. Er unterstützt Ted Cruz bei seinem Wahlkampf. Quelle: REUTERS
Auffällig viele Hedgefonds-Manager setzen im Wahlkampf auf die Republikaner. Clifford Asness und Kenneth Griffin gehören zu den Spendern. Zu den Geldgebern gehört auch Paul Singer, Chef des Hedgefonds Elliot Management Corporation. Er unterstützt den Wahlkampf von Marco Rubio. Quelle: REUTERS
2012 hatte der Casino-Riese Sheldon Adelson noch unfassbare 100 Millionen Dollar eingesetzt, um eine zweite Amtszeit Barack Obamas zu verhindern. Nun hält sich Adelson zurück. Doch es gibt Indizien, dass er den republikanischen Kandidaten Marco Rubio unterstützt. Ein Indiz ist die auffällige Berichterstattung im „Las Vegas Review-Journal“, die einflussreichste Zeitung in Nevada und im Besitz von Adelson. In ihr wird Rubio als geeignetster Präsidentschaftskandidat der Republikaner gepriesen. Quelle: AP
Die HP-Chefin legte sich lange Zeit für den Republikaner Chris Christies (im Hintergrund) ins Zeug. Nach seinem Rückzug und seinem Aufruf den Wahlkampf Donald Trumps zu unterstützen, distanzierte sich Meg Whitman allerdings von Christie. Whitman sieht in Trump einen ungeeigneten Kandidaten und bezeichneten ihn als „unehrlichen Demagogen“, der mit den Ängsten der Menschen spiele. Quelle: AP
Die Koch-Brüder (im Foto Charles Koch) waren lange Zeit die größten Unterstützer der Republikaner. Sie hatten sich für George Bush und später Mitt Romney engagiert. Bei Letzterem ohne Erfolg. Doch das Problem ist nicht nur das dadurch verlorengegangene Geld. Auch die anhaltend negative Kritik gegen die Brüder macht den Milliardären zu schaffen. Bislang fielen sie daher im aktuellen Wahlkampf kaum auf. Quelle: AP
Wie die Kochs gehörte auch der Rohstoffunternehmer Harold Hamm lange zu den zahlungskräftigen Unterstützer der Republikaner. 2012 fungierte Hamm als Energieberater des Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney. Im aktuellen Wahlkampf macht sich allerdings genauso rar wie die Gebrüder Koch. Quelle: REUTERS
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