Venezuela-Resolution OAS-Außenminister können sich nicht einigen

Die Krise in Venezuela eskaliert immer weiter. Bei den Protesten gegen die Regierung kamen bereits über 70 Menschen ums Leben. Trotz der Gewalt kann sich die Organisation Amerikanischer Staaten nicht einig werden.

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„Das zeigt unsere Unfähigkeit, uns zu einigen, während in den Straßen von Caracas und vielen anderen Städten in Venezuela weiter Gewalt und Unterdrückung herrschen.“ Quelle: dpa

Cancún Gleich zu Beginn der Vollversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben sich die Außenminister des Staatenbundes beim wichtigsten Thema überworfen. Die Chefdiplomaten der Region konnten sich am Montag im mexikanischen Cancún nicht zu einer gemeinsamen Erklärung zur Krise in Venezuela durchringen.

„Das zeigt unsere Unfähigkeit, uns zu einigen, während in den Straßen von Caracas und vielen anderen Städten in Venezuela weiter Gewalt und Unterdrückung herrschen“, sagte der mexikanische Chefdiplomat Luis Videgaray. Bei erneuten Protesten in der venezolanischen Hauptstadt wurde ein junger Mann erschossen.

Die venezolanische Außenministerin Delcy Rodríguez verließ das Treffen und erklärte, die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro werde keinerlei Resolution akzeptieren. Venezuela hat bereits seinen Austritt aus der OAS angekündigt.

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto rief in dem Badeort an der Karibikküste zum Dialog auf. „Heute verlangt die Organisation von allen ihren Mitgliedern, wieder zu ihren Prinzipien und Werten zu stehen, die einst zu ihrer Gründung geführt haben“, sagte der Staatschef.

Bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela sind in den vergangenen Monaten 72 Menschen ums Leben gekommen. Die Opposition verlangt die Freilassung inhaftierter Regierungsgegner und Neuwahlen. Maduro hingegen hat die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung angekündigt. Für die Demonstrationen macht er eine von konservativen Kreisen und ausländischen Regierungen initiierte Verschwörung verantwortlich.

Während OAS-Generalsekretär Luis Almagro und Mitgliedstaaten wie die USA, Mexiko und Argentinien den venezolanischen Staatschef Maduro immer wieder für das harte Vorgehen gegen Demonstranten kritisieren, halten die linken Verbündeten Nicaragua, Bolivien und Ecuador zu der sozialistischen Regierung in Caracas.

Eine Reihe von Vermittlungsversuchen zwischen Regierung und Opposition sind bereits gescheitert. Die USA setzten anscheinend von Anfang an keine großen Hoffnungen in das OAS-Treffen: Außenminister Rex Tillerson kam erst gar nicht nach Cancún.

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