Vereinte Nationen Arbeitslosigkeit verursacht immer mehr Armut in Europa

Arbeitslosigkeit und schlecht bezahlte Beschäftigung sind laut UN-Experten die Ursachen für immer mehr Arme in Europa - mittlerweile durchschnittlich 17 Prozent der Bevölkerung. Deutschland ist besonders stark gefährdet.

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Auf der Straße schlafender Obdachloser: Laut UN-Experten nimmt in Europa die Armut immer weiter zu. Quelle: AFP

Genf In Europa nimmt nach Angaben von UN-Experten die Armut als Folge von Arbeitslosigkeit und nur geringfügig bezahlter Beschäftigung weiter zu. „In vielen Industrieländern können Sozialleistungen einfach nicht mehr die Einkommenslücke erwerbsarmer Menschen kompensieren“, sagte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Guy Ryder, am Mittwoch in Genf.

Laut Erhebungen für den am selben Tag veröffentlichten neuen Weltarbeitsmarktbericht der ILO gelten im Durchschnitt 17,2 Prozent der EU-Bevölkerung als arm - gemessen am jeweiligen mittleren Einkommen ihrer Länder. In Deutschland seien es 16 Prozent. Als arm gilt demnach, wer einschließlich staatlicher Hilfeleistungen mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens seines Landes auskommen muss.

Demnach wäre in Deutschland jeder Zehnte trotz Arbeit als arm anzusehen, erklärte die ILO. Zudem seien Arbeitslose in Deutschland im Vergleich zur gesamten EU am meisten gefährdet, arm zu werden. Über 67 Prozent von ihnen seien trotz staatlicher Leistungen arm.

Am besten schneidet dabei Dänemark ab, wo laut ILO knapp 28 Prozent der Erwerbslosen als arm anzusehen seien. Die ILO stützt sich auf die Auswertung von Daten des statistischen Amtes der EU (Eurostat).

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