Verfolgungswelle Mehr als 100 Türken beantragen Asyl in Griechenland

Viele Türken wollen nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei Asyl in Griechenland. Rund hundert türkische Staatsbürger sollen bislang geflohen sein – aus Angst um ihr Leben.

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Den spektakulärsten Fall gab es am Tag des Putschversuches in der Türkei. Der türkische Präsident Erdogan fordert eine Auslieferung der acht nach Griechenland geflohenen türkischen Soldaten. Der höchste griechische Gerichtshof hat das abgelehnt. Quelle: dpa

Athen Mehr als 100 Türken sind Medienberichten zufolge nach Griechenland geflohen und haben dort Asyl beantragt. Die Bewegung habe nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei im Juli 2016 eingesetzt, berichteten die Athener konservative Zeitung „Kathimerini“ und zwei griechische Radiosender am Freitag. Letzter Fall: Am 8. Februar überquerten zwei türkische Familien, insgesamt sechs Menschen, den Grenzfluss Evros (türkisch: Meric).

Dutzende ähnlich Fälle habe es seit Mitte 2016 auf den Inseln der Ägäis gegeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus gut informierten Kreisen der Küstenwache. Alle sagten, sie hätten Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Kinder angesichts der Verfolgungswelle, die in der Türkei nach dem Putschversuch ausgebrochen sei, hieß es aus Sicherheitskreisen. 

Den spektakulärsten Fall hatte es am Tag des Umsturzversuchs in der Türkei gegeben: Sechs Offiziere und zwei Unteroffiziere des türkischen Heeres waren damals per Hubschrauber nach Griechenland geflohen und hatten dort Asyl beantragt. Ankara wirft ihnen vor, aktiv am Putsch teilgenommen zu haben und fordert ihre Auslieferung. Der höchste griechische Gerichtshof lehnte Ende Januar die Auslieferung der Militärs ab.

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