Vor UN-Vollversammlung Druck auf Aung San Suu Kyi steigt

Myanmar und seine Haltung in der Rohingya-Krise steht vor der UN-Vollversammlung immer mehr in der Kritik. Der Ton verschärft sich vor allem gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

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Myanmars Regierungschefin gerät immer mehr in die Kritik. Quelle: dpa

New York Vor der UN-Vollversammlung hat sich der Druck auf die Staatslenkerin Myanmars, Aung San Suu Kyi, in der Rohingya-Krise erhöht. Sie und die Regierung des Landes müssten deutlich machen, dass Übergriffe auf die muslimische Minderheit aufhören sollten, sagte der britische Außenminister Boris Johnson am Montag in New York.

„Wir warten auf Aung San Suu Kyi, uns eine starke Antwort und einen echten Dialog zu geben“, sagte auch Johnsons französischer Amtskollege Jean-Yves Le Drian. Er betonte, ein Drittel der Rohingya seien bereits ins Exil nach Bangladesch gezwungen worden.

Es brauche eine Antwort der internationalen Gemeinschaft, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, so Le Drian. Bei einer gemeinsamen Sitzung unter anderem mit dem Nationalen Sicherheitsberater von Myanmar sagte die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, die Militäroperationen müssten eingestellt werden. „Die Menschen sind noch immer dem Risiko ausgesetzt, attackiert oder getötet zu werden“, beklagte sie. Humanitäre Hilfe erreiche nicht jene, die sie bräuchten und unschuldige Zivilisten würden nach Bangladesch fliehen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Ende August mehr als 400 000 Rohingya aus dem myanmarischen Staat Rakhine nach Bangladesch geflohen. Die UN haben die Vorgänge als „ethnische Säuberungen“ beschrieben.

Die myanmarische Regierung dagegen macht Aufständische innerhalb der ethnischen Minderheit für Unruhen verantwortlich und behauptet, die Rohingya brannten beispielsweise ihre eigenen Häuser nieder und zögen nach Bangladesch.

Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi, die de facto die Regierung in Myanmar verantwortet, wird vorgeworfen, sich nicht lautstark für den Schutz der Rohingya eingesetzt zu haben. Sie nimmt nicht an der UN-Vollversammlung teil und wird stattdessen eine Rede zur Lage der Nation und zur Rohingya-Krise halten.

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