Vorwürfe gegen Obama Die scheinbare Wende in Trumps Spitzel-Affäre

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Trumps Ex-Wahlkampfleiter und der Oligarch

Schiff gab sich entsprechend kritisch: Nunes habe „begründeten Zweifel“ aufkommen lassen, ob der Ausschuss zu einer unabhängigen Ermittlung zu Russland und der Trump-Wahlkampagne überhaupt fähig sei. Es sei nicht Teil einer glaubwürdigen Überprüfung, wenn Informationen zuerst ans Weiße Haus gelangten und nicht an den Ausschuss. Nunes müsse sich entscheiden, ob er der Vorsitzende des Gremiums oder ein Vertreter des Weißen Hauses sei, forderte Schiff. Er sei mehr denn je überzeugt, dass eine Untersuchung nötig sei. Die Demokraten fordern seit langem einen Sonderermittler, da sie an der Unabhängigkeit der Republikaner in den Kongressausschüssen zweifeln.

Die US-Geheimdienste beobachten routinemäßig Kommunikationskanäle und schöpfen dabei Millionen von Daten ab. Doch wenn darin auch die Namen von US-Bürgern vorkommen, dürfen diese in den Berichten nicht erwähnt werden - es sei denn sie sind für deren Verständnis essenziell.

Diese Menschen sprechen für den US-Präsidenten
Sean Spicer ist Sprecher des Weißen Hauses, früher Sprecher der Republikaner Quelle: AP
Kellyanne Conway Quelle: AP
Stephen Bannon Quelle: REUTERS
Hope Hicks Quelle: REUTERS
Dan Scavino Quelle: REUTERS
Stephen Miller Quelle: AP

Die Sammlung der Daten fand demnach im November, Dezember und Januar statt, als Trump in seinem Wolkenkratzer in New York mögliche Ministerkandidaten empfing, erste Telefonate mit anderen Staats- und Regierungschefs führte und mit Mitarbeitern seine Pläne für seine Amtszeit erarbeitete.

Im Zusammenhang mit den Russland-Vorwürfen gibt es unterdessen neue Vorwürfe gegen Trumps ehemaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort. Dieser hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP vor zehn Jahren heimlich für den russischen Aluminiumindustriellen Oleg Deripaska gearbeitet und dabei auch die Regierung von Präsident Wladimir Putin unterstützt. Demnach schlug Manafort eine politische Strategie vor, um die antirussische Opposition in früheren Sowjetrepubliken zu untergraben. Dies scheint Aussagen der Trump-Regierung und von Manafort selbst zu widersprechen, dass er niemals für russische Interessen gearbeitet habe.

Wie viele Deutsche Trumps Vorschläge auch bei uns gerne verwirklicht sähen

Manafort bestätigte seine Arbeit für Deripaska. Es sei aber unfair, dies als nicht angemessen darzustellen. Er war Mitte August als Wahlkampfleiter zurückgetreten, nachdem Kritik an seiner vorherigen Arbeit, unter anderem für prorussische Politiker in der Ukraine, laut geworden war.

Nach Angaben des Weißen Hauses hat Trump nicht gewusst, dass Manafort für einen russischen Milliardär gearbeitet hat. Es gebe jedoch auch keine Hinweise, dass er damit regelwidrig gehandelt habe, sagte Regierungssprecher Sean Spicer am Mittwoch. Außerdem sei die Arbeit Manaforts  im „vergangenen Jahrzehnt“ geschehen.

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