Wahlen in Großbritannien Labour zieht in Umfragen an Tories vorbei

Der Wahlkampf in Großbritannien geht in die entscheidende Phase. Zwischen den Kandidaten der zwei großen Parteien bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an – mit leichten Vorteilen für den Labour-Chef, wie Umfragen zeigen.

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In Umfragen liegt der Herausforderer leicht vorn. Quelle: AFP

London Knapp eine Woche vor der britischen Parlamentswahl hat die oppositionelle Labour Party in einer Umfrage knapp die Nase vorn. Die Sozialdemokraten um Herausforderer Ed Miliband kommen aktuell auf 34 Prozent, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov für die Zeitung „Sun“ hervorgeht. Die Konservativen von Premierminister David Cameron liegen demnach bei 33 Prozent. Die beiden großen Parteien haben somit je einen Prozentpunkt verloren. Das seit einem Jahr andauernde Kopf-an-Kopf-Rennen setzt sich damit fort.

Die EU-Gegner von der Unabhängigkeitspartei liegen der Umfrage zufolge bei 14 und die Liberaldemokraten – Camerons Koalitionspartner – bei acht Prozent.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt eine Umfrage des Instituts Survation für die Zeitung „Daily Mirror“. Demnach habe Miliband innert zwei Wochen einen Rückstand von vier Prozent wettgemacht und sei an Cameron vorbeigezogen. Auch in der Survation-Umfrage liegt der Labour-Vorsitzende bei 34 Prozent, Amtsinhaber Cameron bei 33 Prozent. Für die Verteilung der Sitze im britischen Unterhaus sind die Wähleranteile aufgrund des Wahlverfahrens allerdings nur bedingt aussagekräftig.

Bei der letzten Fernsehdebatte vor der Wahl hatte Cameron nach Meinung der Zuschauer am besten abgeschnitten. Der Tories-Chef lag in einer Umfrage mit 44 Prozent vor Konkurrent Miliband, den 38 Prozent als Sieger der Debatte vom Donnerstagabend sahen. Gewählt wird am 7. Mai.

Mehrere führende britische Zeitungen und Magazine gaben in den vergangenen Tagen bekannt, wen sie unterstützen. Der linksliberale „Guardian“ schlug sich am Freitag auf die Seite des sozialdemokratischen Herausforderers Ed Miliband und seiner Labour-Partei – trotz „Bedenken“, wie es im Leitartikel hieß. Vor der letzten Wahl hatte die Zeitung die Liberaldemokraten unterstützt.

Das Boulevardblatt „Sun“ des Medienunternehmers Rupert Murdoch ergriff für die Konservativen und Premierminister David Cameron Partei. In Schottland unterstützt die Zeitung allerdings die linkspopulistische Nationalpartei SNP. Die Konservativen haben außerdem die Unterstützung der „Financial Times“ und des „Economist“, die sich in früheren Wahlen auch schon für Labour unter Tony Blair ausgesprochen hatten. Die „Daily Mail“ trommelt für die Konservativen und in einigen wenigen Wahlkreisen für die Kandidaten der EU-feindlichen Ukip. Für Labour hat sich unter anderem die Wochenzeitung „New Statesman“ ausgesprochen.

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