Wechsel zu Digitalradio Norwegen Vorreiter – Andere bleiben bei UKW

Norwegen macht den Anfang und wechselt von UKW zum digitalen DAB+. In Europa ist Norwegen mit diesem Ausstieg Vorreiter, ist das Ende für UKW beispielsweise in der Schweiz erst für das Jahr 2024 geplant.

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In Norwegen wird das Radiosignal künftig digital über DAB+ empfangen und löst somit das UKW-Radio ab. Auch in Deutschland ist dies im Zuge der Digitalisierung ein Thema - auch wenn nur knapp fünf Millionen Haushalten über DAB+-fähige Geräte verfügen. Quelle: dpa

Oslo/London Norwegen hat als erstes Land den Einstieg in den UKW-Ausstieg begonnen. Bis Ende des Jahres sollen von einigen Ausnahmen abgesehen die UKW-Radios in allen Teilen des Landes verstummen. Die meisten anderen Länder in Europa sind noch nicht so weit. Zwar wird der Umstieg auf das Digitalradio DAB+ in Deutschland ebenfalls intensiv diskutiert. Ein schnelles Aus fürs UKW ist aber nicht abzusehen. Nach Daten aus dem vergangenen Herbst gibt es bundesweit auch nur in knapp fünf Millionen Haushalten ein Radiogerät, mit dem man DAB+ empfangen kann.
In Norwegens südlichem Nachbarland Dänemark ist Digitalradio schon weit verbreitet. Statistisch gesehen nutzt es bereits jeder Dritte. Politisch ist vereinbart, dass eine Entscheidung über das Ende der UKW-Ära getroffen wird, wenn 50 Prozent aller Radioübertragungen digital empfangen werden. Auch Großbritannien will erst über einen Zeitplan entscheiden, wenn die Hälfte aller Hörer auf digitalen Empfang umgestiegen und 90 Prozent aller Haushalte abgedeckt sind. Letzteres gilt schon heute.
In den Niederlanden will das Wirtschaftsministerium frühestens 2022 ein Datum für den Umstieg bestimmen. Die Zahl der DAB-tauglichen Geräte liegt bei nur rund 6 Prozent der Haushalte. In der Schweiz ist der UKW-Ausstieg absehbar: Bis 2019 sollen zunächst alle UKW-Programme auch digital verbreitet werden. Das Ende für UKW ist für 2024 geplant. In Österreich dagegen sieht es noch nicht danach aus. Der Marktführer ORF beabsichtigt nicht, auf DAB+ umzusteigen und hält eine Parallelausstrahlung nicht für sinnvoll. Auch in Spanien gibt es vorerst keine Pläne, das UKW-Zeitalter zu beenden.

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