Weißes Haus „Natürlich“ meinte Trump extremistische Gruppen

Trumps vage gehaltene Twitter-Nachricht zu Charlottesville stößt auch in den eigenen Reihen auf Kritik. Das Weiße Haus versucht, zu glätten. Tochter Ivanka findet unterdessen die Worte, die ihr Vater nicht ausspricht.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Kritik an der vagen Wortwahl des US-Präsidenten Donald Trump Quelle: AP

Bedminster Nach Kritik am US-Präsidenten und seinem Umgang mit den Ausschreitungen in Charlottesville hat das Weiße Haus Donald Trumps vorherige Aussage verteidigt. „Natürlich“ habe der Präsident in seinen Bemerkungen über Neonazis, Nationalisten, die an die Überlegenheit von Weißen glauben, und alle extremistischen Gruppen gesprochen, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag.

Trump hatte in einem Tweet zwar die „ungeheuerliche Gewalt“ vom Samstag verurteilt, erwähnte dabei die Kundgebung der Rechtsextremen aber nicht direkt. Stattdessen sprach er pauschal von „Gewalt von vielen Seiten“.

„Dies war einheimischer Terrorismus“

Dafür hagelte es heftige Kritik. „Mr. President - wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weiße Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus“, schrieb der republikanische Senator Cory Gardner.

„Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weißer Rassisten“, schrieb der republikanische Senator Marco Rubio.

Trumps Tochter Ivanka äußerte sich am Sonntag hingegen eindeutiger auf Twitter: „In der Gesellschaft sollte kein Platz für Rassismus, weiße Vormachtstellung und Neonazis sein.“

Bei einem Vorfall in Charlottesville war es zu tödlicher Gewalt gekommen, als ein Autofahrer in eine Menge von Demonstranten fuhr, die gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten auf die Straße gegangen waren. Bei dem Zusammenstoß wurde eine Frau getötet, 19 weitere Menschen wurden verletzt.

Donald Trumps Vorgänger Barack Obama schrieb auf Twitter: „Niemand wird mit Hass auf eine andere Person wegen ihrer Hautfarbe, ihres Hintergrunds oder ihrer Religion geboren.“

Auch die demokratische Oppositionsführerin Nancy Pelosi hatte von Trump eine explizite Verurteilung der "white supremacy"-Bewegung als Affront gegen amerikanische Werte gefordert. Trumps nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster sagte in der ABC-Sendung „This Week“, er betrachte den Angriff in Charlottesville als Terrorismus.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%