Weißrussland Wahl in autoritärer Ex-Sowjetrepublik hat begonnen

In Weißrussland finden am Sonntag Parlamentswahlen statt. Dabei bewerben sich 448 Kandidaten um insgesamt 110 Sitze im Unterhaus. Für Oppositionsführer gibt es allerdings kaum Hoffnung.

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Weißrussland: Wahl in autoritärer Ex-Sowjetrepublik hat begonnen Quelle: dpa

In der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik Weißrussland hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Rund sieben Millionen Menschen sind aufgerufen, die 110 Mandate neu zu bestimmen. Mehr als 480 Kandidaten stehen zur Wahl. Experten erwarten einen Sieg regimetreuer Politiker. Die Opposition ist zersplittert und klagt über Beschränkungen durch die Behörden.

Die Führung um Machthaber Alexander Lukaschenko hofft angesichts einer tiefen Wirtschaftskrise, mit einer friedlichen Wahl nach demokratischen Standards ihre Beziehungen zum Westen zu stärken. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kritisiert immer wieder Defizite bei Wahlen in Weißrussland.

Damit die Wahl gültig ist, muss mindestens die Hälfte der Stimmberechtigten teilnehmen. Wie die Wahlleitung am Sonntagmorgen mitteilte, lag die Beteiligung bei der vorzeitigen Stimmabgabe bei mehr als 31 Prozent. Kritiker sagen, die vorzeitige Stimmabgabe vom 6. bis 10. September sei eine Möglichkeit für das Regime, die Wahl zu manipulieren. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr MESZ. Der 62-jährige Lukaschenko, der enge Beziehungen zur Russland pflegt, regiert in Minsk seit 22 Jahren mit harter Hand. Weißrussland ist das letzte Land in Europa, dass die Todesstrafe vollstreckt.

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