Und zwar bei den ganz Jungen. Immer mehr Wohlhabende sehen es als Statussymbol, dass die Frau nicht berufstätig sein muss. „Die jungen Paare wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass sie es sich leisten können, wenn nur einer arbeitet“, sagt CEIBS-Expertin Lynton.
China befindet sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich im Wandel. Die heute 20– bis 25-jährigen Frauen sind im Wohlstand aufgewachsen – Zeit ihres Lebens ging es immer bergauf. Doch das hat auch Schattenseiten: „Die meisten von ihnen sind Einzelkinder und sehr verwöhnt“, sagt Hellen Xu, die Direktorin der Pekinger Online-Personalagentur zhaopin.com.
Immer bergauf
Anders als den 10, 15 Jahre älteren Chinesinnen reicht es vielen Frauen in den Zwanzigern, einen gut verdienenden Ehemann zu finden. Neben dem guten Gehalt muss dieser vor allem eines in die Ehe mitbringen: eine abbezahlte Eigentumswohnung. „Mei you fangzi, mei you laopo – Ohne Wohnung keine Ehefrau“, lautet ein geflügeltes Wort der jungen Generation.
Weshalb viele Paare derzeit lieber ein Mädchen als einen Knaben in die Welt setzen. Denn einem Sohn müssen sie im Zweifel eines Tage bei der Finanzierung einer Wohnung helfen.
Veränderungen, die Finanzberaterin Wang Xiaodi nicht aus der Ruhe bringen: „Wenn meine Tochter einmal Hausfrau sein will, werde ich das akzeptieren.“