Weltwirtschaft Klimawandel birgt das größte Risiko

Die Weltwirtschaft ist so gefährdet wie schon lange nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Risiko-Analyse des Weltwirtschaftsforums. Die größte Gefahr sehen die Experten in einem Versagen der Klimapolitik.

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Was Analysten für das Anlagejahr 2016 erwarten
Deutsche Bank Quelle: REUTERS
Deka BankDie Fondsspezialisten der Sparkassen erwarten, dass der Goldpreis im kommenden Jahr deutlich unter die kritische Marke von 1000 Dollar fallen wird. S&P 500: 2000 Punkte Nikkei: 17000 Punkte Gold: 960 Dollar Öl: 57 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen 10 Jahre: 1 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,9 Prozent Quelle: dpa
PostbankIm Gegensatz zur Deka Bank ist die Postbank beim Goldpreis etwas optimistischer. Ein möglicher Impuls kommt von der Schmucknachfrage, da die Konjunktur in Indien zuletzt deutlich besser lief als erwartet. S&P 500: 2250 Punkte Nikkei: 21750 Punkte Gold: 1100 Dollar Öl: 57 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen Rendite 10 Jahre: 1,0 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,75 Prozent Quelle: dpa
Berenberg BankDeutschlands älteste Privatbank ist im Vergleich zur Konkurrenz vergleichsweise optimistisch, was den Euro angeht. S&P 500: 2200 Punkte Gold: 1150 Dollar Öl: 55 Dollar Euro/Dollar: 1,15 Dollar Bundesanleihen 10 Jahre Rendite: 1,1 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,8 Prozent Quelle: obs
SantanderS&P 500: 2250 Punkte Gold: 1050 Dollar Öl: 55 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen Rendite 10-jährige: 0,9 Prozent US-Treasury Rendite 10-jährige: 2,75 Prozent Quelle: AP
Credit Suisse Quelle: REUTERS
Commerzbank Quelle: dpa

Die globale Stabilität ist nach Einschätzung von führenden Wirtschaftsexperten so gefährdet wie lange nicht. Die Risiken sind in allen Bereichen - umweltbezogen, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch - in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen, wie aus dem am Donnerstag in London veröffentlichten Welt-Risiko-Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht.

Als wahrscheinlichstes Risiko in diesem Jahr sehen die knapp 750 für die Studie befragten Manager und Wirtschaftswissenschaftler den weiteren Flüchtlingszustrom. Am folgenschwersten wird die Gefahr eines Versagens in der Klimapolitik eingeschätzt. Zudem bleibt die Sorge vor wachsenden Einkommensunterschieden groß. Gerade in Industrieländern kommt die Angst vor Cyberangriffen hinzu.

Noch nie in der elfjährigen Geschichte der Studie habe es eine „so breit gefächerte Risikolandschaft“ gegeben, heißt es in dem Bericht. Die einzelnen Gefahren seien dabei immer stärker miteinander verbunden. „Wir wissen, dass der Klimawandel andere Risiken wie Migration und Sicherheit verschärft, aber das sind keineswegs die einzigen Zusammenhänge, die sich rasant entwickeln und oftmals unberechenbare Auswirkungen auf Gesellschaften haben“, betonte WEF-Ökonomin Margareta Drzeniek-Hanouz.

„Durch Ereignisse wie die Flüchtlingskrise und Terroranschläge in Europa ist die globale politische Instabilität so hoch wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr“, ergänzte John Drzik vom Industrieversicherungsmakler Marsh. Das mache Entscheidungen von Unternehmen schwieriger. Hinzu kommen zwischenstaatliche Spannungen, die Lösungen etwa im Kampf gegen den Klimawandel erschweren.

Bei der 46. WEF-Jahrestagung im Schweizer Alpenkurort Davos wollen in der kommenden Woche (20. bis 23. Januar) mehr als 2500 Spitzenpolitiker, Manager und Wissenschaftler aus mehr als 100 Ländern nach Lösungsansätzen suchen. Deutschland wird von Bundespräsident Joachim Gauck vertreten, der am Eröffnungstag eine Rede hält. Zur Regierungsdelegation aus Berlin gehören zudem Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie weitere Kabinettsmitglieder.

Nicht dabei sein wird Nordkorea. Das WEF hatte das kommunistische Land wegen dessen jüngsten Atomtest wieder ausgeladen. Nun habe Nordkorea in einem Protestbrief sein „tiefes Bedauern“, berichteten die Staatsmedien am Donnerstag. Das Regime in Pjöngjang warf den Veranstaltern vor, aus ungerechtfertigten politischen Gründen gehandelt zu haben.

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