Weltwirtschaftsforum in Davos Warum Davos (ein bisschen) besser ist als sein Ruf

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Beste aller schlechten Möglichkeiten

Die Promi-Dichte aus Politik und Wirtschaft ist die höchste der Welt


Die größte Delegation wird aus den USA erwartet, mit Vize-Präsident Joe Biden an der Spitze. Die zweitstärkste Gruppe bilden die Briten. Dann folgen bereits die Deutschen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt zwar nicht, dafür werden mehrere Regierungsmitglieder wie Finanzminister Wolfgang Schäuble und Gesundheitsminister Hermann Gröhe (beide CDU) sowie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) dort sein. Letzter nutzt die Gunst, um Donnerstagmorgen deutsche Unternehmer zum Frühstück zu treffen.

Auch die Exoten des Polit- und Unternehmerjetsets sind da: der afghanische Präsidenten Ashraf Ghani, der neue argentinische Regierungschef Mauricio Macri oder Nigerias Präsident Muhammadu Buhari. Insgesamt vermelden die Veranstalter 1500 Unternehmenschefs – wie Post-Chef Frank Appel, Deutsche Bank-Boss John Cryan oder Bill Gates, 40 Staats- und Regierungschefs und 40 Show-Stars wie Schauspieler Kevin Spacey.

Das Forum ist die beste aller schlechten Möglichkeiten

Wen all das nicht überzeugt, der muss sich fragen lassen: Was wäre die Alternative zu diesem informell-formellen-Zusammenkommen? Wer einmal vermeintlich demokratisch legitimierten offiziellen Gipfeln beigewohnt hat – den Klimakonferenzen, Euro-Ratssitzungen oder UN-Runden – weiß erst richtig zu schätzen, mit welch geschäftsmäßiger Effizienz Davos über die Bühne geht. Das soll gar nicht undemokratischen Heimlichtu-Zirkeln das Wort reden. Nur: Davos-Besucher verhandeln oder taktieren nicht nur miteinander, sie sprechen miteinandern.

Und auch, wenn schon am Vorabend des Treffens klar war: Die meisten angereisten Promis stellen anders als in der Vergangenheit vor allem Fragen und bringen keine Antworten mit. So gilt doch: Die Weltwirtschaft steht vor einem derartigen Cocktail an Problemen, dass nicht drüber zu reden auch keine Lösung wäre.

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