Den US-Geheimdiensten sind offenbar erneut brisante und streng geheime Dokumente abhandengekommen. Das Enthüllungsportal WikiLeaks veröffentlichte am Dienstag etliche Anleitungen, mit denen sich Mitarbeiter der CIA in Smartphones, andere elektronische Geräte und Messaging-Dienste hacken können. Sollte das Material authentisch sein, würde es sich um eines der größten Datenlecks der vergangenen Jahre handeln.
WikiLeaks erklärte, bei dem Material handele es sich um den ersten Teil einer ganzen Serie von Veröffentlichungen, mit denen das gesamte Hackerwissen der CIA offengelegt werden solle. Besonders explosiv ist die Behauptung, wonach US-Geheimdienstler in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden die Verschlüsselung von weit verbreiteten Messaging-Diensten wie WhatsApp, Telegram und Signal ausgehebelt haben.
Die CIA selbst lehnte eine Stellungnahme ab. US-Behördenvertreter erklärten, es sei unklar, wie WikiLeaks an das angebliche CIA-Material gelangt sein könnte. Einer der Insider sagte, er wisse nichts von entsprechenden Ermittlungen.
Die Enthüllungen haben möglicherweise auch Auswirkungen auf das deutsch-amerikanische Verhältnis. WikiLeaks zufolge nutzt die CIA das US-Generalkonsulat in Frankfurt als Hackerbasis für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Demnach werden die Betroffenen mit Diplomatenpässen ausgestattet und arbeiten als vermeintliche Mitarbeiter des Außenministeriums.
WikiLeaks hat wiederholt geheime US-Dokumente veröffentlicht und spielte auch bei der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr eine Rolle. Auf dem Portal wurden E-Mails veröffentlicht, die bei Hackerangriffen auf die Demokratische Partei erbeutet wurden und die potenziell dem Wahlsieger Donald Trump nutzten. US-Geheimdiensten zufolge steckt Russland hinter den Attacken. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.