Wirtschaftskrise Russland erwartet tieferes Haushaltsloch

Das Haushaltsloch Russlands wird immer größer. Der Fehlbetrag werde wohl 3,7 Prozent des BIP betragen – größer als bisher von Medien berichtet. Präsidialbeschäftige bekommen die Kürzungen schon zu spüren.

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Russland bekommt die Sanktionen immer stärker zu sprüen. Das Haushaltsloch wird nun noch größer als bisher gedacht. Quelle: Reuters

Moskau Die Wirtschaftskrise reißt immer tiefere Löcher in Russlands Haushalt. Die Regierung veranschlagte den Fehlbetrag für dieses Jahr am Freitag auf 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Presseberichten war zuletzt unter Berufung auf Planungen des Finanzministeriums ein Wert von 3,2 Prozent genannt worden. Nach Angaben der ersten stellvertretenden Finanzministerin Tatjana Nesterenko sollen Ausgaben in Höhe von 1,07 Billionen Rubel (umgerechnet 15,4 Milliarden Euro) zusammengestrichen werden. Allerdings glaube sie, dass der Rotstift noch stärker angesetzt werden müsse, sagte sie. Präsident Wladimir Putin tut dies bereits: Er kürzte den Beschäftigten des Präsidialamtes die Bezüge um zehn Prozent, wie ein Kreml-Sprecher mitteilte.

Die Wirtschaftskrise und die Sanktionen des Westens im Ukraine-Konflikt lassen den Haushaltsfehlbetrag ausufern: 2014 lag er nur bei 0,5 Prozent. Der Staat ist auch wegen des massiv gesunkenen Ölpreises unter Druck geraten, da Milliarden-Einnahmen aus dem wichtigen Rohstoffexport wegbrechen. Das Öl- und Gasgeschäft macht einen Großteil der Einkünfte der gesamten Ausfuhrwirtschaft aus. Der russische Staat bezieht daraus die Hälfte seiner Einnahmen.

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