Im seinem neuen Länderbericht vom Mittwoch rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) nun mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr von 6,7 Prozent. Die bisherige Schätzung lag bei 6,6 Prozent. Für das kommende Jahr ging der IWF zuletzt von 6,2 Prozent aus. Er warnte allerdings: "Der Reformprozess muss beschleunigt werden, um mittelfristige Stabilität zu sichern und dem Risiko zu begegnen, dass die laufende wirtschaftspolitische Umorientierung zu scharfen Anpassungen führen könnte." Die Wirtschaft soll künftig stärker vom Konsum als von den Exporten getragen werden.
Den durchschnittlichen Zuwachs der Wirtschaftsleistung im Zeitraum 2018 bis 2020 schätzt der Fonds auf 6,4 Prozent im Jahr. Das Ziel der kommunistischen Regierung in Peking für 2017 liegt bei 6,5 Prozent. Im ersten Quartal waren es 6,9 Prozent.
Die derzeit günstige Wirtschaftsentwicklung wird nach Analysen des Fonds unter anderem von einer expansiven Kreditvergabe und hohen öffentlichen Investitionen befeuert. Allerdings warnte IWF-Vize David Lipton, China müsse den Kreditfluss im Interesse der Stabilität bremsen und Risiken im Finanzsektor besondere Aufmerksamkeit schenken. Darüber hinaus sollte die Volksrepublik mehr für die Flexibilität des Wechselkurses tun.