Wohnungsknappheit Großbritannien will neue Ortschaften bauen

In Großbritannien wird ein Projekt aus dem 19. Jahrhundert wiederbelebt: Um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken, sollen sogenannte Gartenstädte entstehen - nach historischem Vorbild.

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Gerade in Metropolen wie London gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum. Die chronische Wohnungsnot möchte die britische Regierung mit Gartenstädten bekämpfen. Quelle: AFP

London In Großbritannien sollen 17 neue Gartenstädte die chronische Wohnungsknappheit mildern. Die Siedlungen, die sich am Vorbild der Gartenstädte des späten 19. Jahrhunderts orientieren sollen, entstünden an verschiedenen Orten im Königreich, erklärte Wohnungsbauminister Gavin Barwell am Montag. Insgesamt sollten dabei 200.000 neue Häuser gebaut werden. Um die neuen Städte und Siedlungen zu ermöglichen, solle es leichter werden, Bauland auszuweisen. Zudem stellt der Staat Fördermittel bereit.

Schon in der Vergangenheit hatten Regierungen versprochen, die Wohnungsknappheit zu beheben, die insbesondere in London und anderen Großstädten die Immobilienpreise in die Höhe getrieben hat. Viele Immobilienfirmen beklagen aber, es gebe nicht genügend Baugrundstücke und Baugenehmigungen im Umland von Ortschaften seien häufig schwer zu bekommen.

Gartenstädte waren eine Antwort auf die Wohnungsknappheit und die schlechten Lebensverhältnisse in den Städten um 1900. Es sollte sich dabei um eigenständige Städte handeln, mit Verwaltungs- und Kultureinrichtungen im Zentrum, umgeben von Wohn- und anschließend Industriegebieten. Zudem sollten große Gärten und landwirtschaftliche Flächen es des Bürgern ermöglichen, sich zumindest zum Teil selbst zu versorgen. Viele der ursprünglichen Gartenstädte waren als Genossenschaften organisiert. Als ein Vorbild aus dieser Zeit gilt die Siedlung Hellerau in Dresden.

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