Zerschlagung von Islamisten-Ring Spanien nimmt Terror-Verdächtige fest

Spanien hat mehrere Terror-Verdächtige festgenommen. Diese sollen einen ähnlichen Hintergrund haben wie die Angreifer im Fall „Charlie Hebdo“. Als Anhänger des Islamischen Staats wollten sie bald in Europa zuschlagen.

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Spanien hat die Festnahme mehrerer Terror-Verdächtiger und die Zerschlagung eines Islamisten-Rings vermeldet. Quelle: dpa

Madrid Spanien hat nach eigenen Angaben eine islamistische Terrorzelle zerschlagen, die Anschläge in Europa geplant haben soll. Am Dienstag seien zwei marokkanisch-stämmige Spanier in der nordafrikanischen Exklave Ceuta festgenommen worden, erklärte das spanische Innenministerium. Vier weitere mutmaßliche Mitglieder der Zelle seien bereits am 24. Januar gefasst worden. Damit sei die Gruppe nun unschädlich.

Nach Angaben der Polizei sollen die sechs Mitglieder der Zelle ähnliche Profile haben wie die beiden Brüder, die im Januar die französische Zeitschrift „Charlie Hebdo“ überfielen und zwölf Menschen erschossen. Die Gruppe folgte nach Angaben des Innenministeriums auf sozialen Netzwerken und dschihadistischen Webseiten den Anweisungen der Terrormiliz Islamischer Staat. Die Mitglieder seien bereit zum Dschihad gewesen.

„Die aufgebrochene Gruppe war voll einsatzfähig und bestand aus Personen, die bereits radikalisiert und bereit waren, Anschläge in unserem Land oder in denen um uns herum auszuführen“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Was die Gruppe genau geplant haben soll, blieb offen. Doch hieß es, die Gruppe habe Zugang zum Schwarzmarkt für Waffen gehabt. Eine Glock-Pistole sei bei Razzien im Januar beschlagnahmt worden.

Damals hatte die spanische Polizei vier Spanier mit marokkanischen Wurzeln festgenommen, zwei Brüderpaare. Dabei wurden auch Munition, Militärkleidung, Masken, Macheten, Messer und spanische Nummernschilder sichergestellt. Drei der Verdächtigen wurden in Haft genommen. Der vierte kam gegen Auflagen frei.

Spanien und Marokko haben in den vergangen Jahren bereits Dutzende mutmaßliche Dschihadisten in den Exklaven Ceuta und Melilla festgenommen. Die Städte liegen in Nordafrika auf marokkanischem Gebiet mit einem Zugang zum Mittelmeer.

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