Zukunftsländer Der Wohlstand des Westens ist angezählt

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Deutschland profitiert vom Aufschwung anderer

Länder wie Mexiko etablieren deswegen die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild, denn: Die Haupttreiber für Löhne und Wohlstand sind Bildung und Ausbildung – und damit die Qualität von Schulen, Universitäten und unternehmerischer Ausbildung.

Das bedeutet im Umkehrschluss: In Ländern, die besonders stark wachsen, profitieren weite Teile der Bevölkerung wenig vom Aufschwung, weil diese Länder noch am Anfang ihrer Wohlstandsentwicklung stehen und deshalb mit einfachen Mitteln wie etwa der Textilproduktion ihren Wohlstand mehren können. Ihre Arbeit ist nicht produktiv genug.

Der Wohlstand fließt nach Amerika und Europa ab

Erschwerend kommt hinzu: „Kurzfristig profitiert die Oberschicht typischerweise überproportional von dem wirtschaftlichen Aufschwung im eigenen Land.“ Durch Import und Export fließt ein großer Teil des Wohlstands in die Hauptregionen Nordamerika und Europa ab – etwa wenn deutsche Maschinen importiert werden.

Japan

Nigeria beispielsweise muss sein Rohöl exportieren, um es zu Benzin verarbeiten zu lassen, welches es dann für weitaus mehr Geld wieder importiert. Von den Defiziten dieser Länder profitieren weiter entwickelte Nationen.

So auch Deutschland. Dem Aufschwung Chinas war es beispielsweise geschuldet, dass Deutschland sicher durch die Finanzkrise kam. Auch am Wachstum Mexikos verdient Deutschland mit. Die Industrialisierung Indonesiens oder Nigerias könnte der deutschen Wirtschaft den nächsten Schub geben.

Davon ist Deutschland abhängig. Der Wohlstandszuwachs hierzulande werde nur noch getrieben von der globalen Produktivitätszunahme. Das entspricht einem stetigen Wachstum von zwei oder drei Prozent. „Teilweise dürfte das durch die Inflation wieder aufgefressen werden“, sagt Makowski.

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