18,6 Millionen Menschen Fast jeder Fünfte in Deutschland hat Migrationshintergrund

In Deutschland leben so viele Menschen mit ausländischen Wurzeln wie noch nie. Laut Statistikamt haben 18,6 Millionen Einwohner einen Migrationshintergrund. Für den Anstieg ist auch die Flüchtlingswelle verantwortlich.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
48 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Ausländer, 52 Prozent Deutsche. Quelle: dpa

18,6 Millionen Männer, Frauen und Kinder in Deutschland hatten 2016 einen Migrationshintergrund – 8,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Das ist der stärkste Zuwachs seit Beginn der Messung im Jahr 2005“, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Der Anteil der Bevölkerung mit Wurzeln in anderen Ländern erreichte damit das fünfte Jahr in Folge einen Rekordwert: Er liegt jetzt bei 22,5 Prozent. Der Anstieg sei vor allem auf die hohe Zuwanderung von Ausländern einschließlich der Schutzsuchenden in den Jahren 2015 und 2016 zurückzuführen.

„Europa ist weiterhin die wichtigste Herkunftsregion der Bevölkerung mit Migrationshintergrund“, erklärten die Statistiker. „Die Bedeutung anderer Erdteile ist in den letzten fünf Jahren jedoch gestiegen.“ So hätten 2,3 Millionen Menschen ihre Wurzeln im Nahen und Mittleren Osten. Das sei ein Zuwachs gegenüber 2011 von fast 51 Prozent. Auch Afrika gewinne hier an Bedeutung: 740.000 Menschen seien afrikanischer Herkunft, was 46 Prozent mehr seien als fünf Jahre zuvor. „Die Türkei ist noch immer mit Abstand das wichtigste Herkunftsland, hat aber seit 2011 an Relevanz verloren“, erläuterte das Statistikamt.

48 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Ausländer, 52 Prozent Deutsche. Von letztgenannten besitzen 42 Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit seit ihrer Geburt. Unterschiede gibt es beim Bildungsstand, wie ein Vergleich der Personen von 25 bis unter 35 Jahren zeigt. Diejenigen mit Migrationshintergrund haben häufiger keinen Schulabschluss (9 Prozent) als Personen ohne (2) und haben häufiger keinen beruflichen Abschluss (32 gegenüber 9 Prozent). Zugleich erreichen beide Gruppen das Abitur (37) und auch akademische Abschlüsse (27) im gleichen Umfang, so das Statistikamt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%