AfD-Chefin Frauke Petry hat auf einer Moskau-Reise Kontakt zu russischen Politikern geknüpft, darunter auch zum Ultranationalisten Wladimir Schirinowski. Ziel der Reise sei ein Kennenlernen russischer Politiker gewesen, sagte Petrys Sprecher Oliver Lang am Dienstag. Es sei davon auszugehen, dass man sich in "normalem Abstand" wieder treffen werde. Das russische Nachrichtenportal "Sputnik" berichtete, Petry und ihre Begleiter seien auf Einladung der Moskauer Regierung nach Russland gekommen.
Der Vorsitzende der Duma, Wjatscheslaw Wolodin, habe mit Petry über die Zusammenarbeit regionaler Parlamente und über Kontakte zwischen Jugendorganisationen gesprochen.
Lang sagte, Schirinowski habe zu den Abgeordneten gezählt, die vom russischen Parlament für das Treffen ausgewählt worden seien. Es habe kein Einzeltreffen mit dem umstrittenen russischen Politiker gegeben.
Die AfD wird ...
2014:
Ost: 2 Prozent
West: 1 Prozent
2016:
Ost: 11 Prozent
West: 3 Prozent
*Anteil der AfD-Anhänger in Prozent; Quelle: SOEP, DIW
2014:
unter 30 Jahre: 2 Prozent
über 60 Jahre: 1 Prozent
2016:
unter 30 Jahre: 10 Prozent
über 60 Jahre: 3 Prozent
2014:
Realschulabsolventen: 2 Prozent
Abiturienten: 2 Prozent
2016:
Realschulabsolventen: 7 Prozent
Abiturienten: 2 Prozent
Nach den Worten Langs waren mögliche finanzielle Hilfen für die AfD kein Thema bei den Gesprächen. Der rechtsextreme Front National (FN) in Frankreich hat 2014 einen Millionen-Euro-Kredit einer russischen Bank erhalten. Dadurch wurden Spekulationen befeuert, Russland könne Einfluss auf die Politik des FN nehmen. Die AfD versucht derzeit mit Spendenaufrufen die Parteifinanzen zu verbessern.
Petry hatte im Januar demonstrativ den Schulterschluss mit der FN und anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa gesucht.. Diese Parteien eint die Ansicht, das Verhältnis zu Russland zu verbessern. So lehnt beispielsweise die AfD die im Zuge des Ukraine-Krise verhängten Sanktionen gegen Russland ab.