Dennoch: Warum bieten Sie den politischen Gegnern so viel Angriffsfläche? Ihre Forderung nach Quoten für deutschsprachige Musik im Radio passt ins negative AfD-Bild, das viele haben.
Das taugt nicht als Politikum. Wir wollen nicht vorschreiben, was Sie hören. Wir haben als Landesverband lediglich beschlossen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ausreichend deutschsprachige Musik spielt. Wenn wir Gebühren zahlen sollen, dann möchten die Sender das Geld doch auch bitte im Sinne des Bürgers ausgeben.
Ich höre gerne deutsche Bands wie die Beatsteaks, die englische Texte haben…
Es gibt massenhaft private Sender, da werden Sie sicher auch einen finden, der die Beatsteaks spielt. Unsere Forderung bezieht sich lediglich auf die öffentlich-rechtlichen Sender. Sie haben einen Bildungsauftrag, den sie aber nicht mehr erfüllen. Übrigens ist die Forderung nach mehr deutschen Liedern ein Wunsch, den die Gesellschaft für deutsche Sprache und auch die Bundeskanzlerin schon geäußert haben.
Aktuelle Aussagen von Frauke Petry
„Wir brauchen Politiker, die den Mut haben, das Wort einer 'aktiven Bevölkerungspolitik' in den Mund zu nehmen“, sagte Petry. Als neues gesellschaftliches Leitbild empfahl sie die Drei-Kind-Familie, die den Fortbestand der Bevölkerungszahl in Deutschland sichern solle. Als Vorbild stellte Petry die Familienpolitik in der DDR dar, die Familien etwa zu günstigen Wohnungen verholfen habe. „Auf diese gute Seite der Familienpolitik in der DDR sollte man sich besinnen“, forderte sie.
„Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind keine Ehen.“
Zum Urteil des EuGH gegen Sprachkurse für türkische Ehegatten erklärt Petry: „Das heutige Urteil des EuGH ist ein Schlag ins Gesicht für alle diejenigen, die Integration ernst nehmen. Die sichere Beherrschung der Landessprache ist die wichtigste Voraussetzung gelungener Integration. Die Alternative für Deutschland fordert deshalb verpflichtende Sprachkurse auf hohem Niveau für alle Einwanderer. Unentschuldigtes Fehlen, Stören oder verweigerte Mitarbeit sollten durch empfindliche Kürzung der Sozialleistungen sanktioniert werden", so Petry. „Es ist nicht nur ein Unding, dass sich der EuGH in innerdeutsche Zuwanderungspolitik einmischt. Es ist vor allem schädlich, wenn türkische Ehegatten vom Sprachtest ausgenommen werden sollen. Das führt automatisch zur Isolation und zur Marginalisierung dieser Einwanderer. Daran kann niemandem gelegen sein“, so Petry.
Am 30. Juni stellte Familienministerin Manuela Schwesig ihr Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus vor. „Das Programm ist an Einseitigkeit kaum zu überbieten und strotzt nur so vor roter Gesinnung", sagte Petry. „Besonders brisant ist nicht nur die Tatsache, dass alle Programme gegen Linksextremismus mit der lapidaren Begründung der Wirkungslosigkeit ersatzlos gestrichen wurden. Es ist ein Skandal, dass die Programme gegen Rechtsextremismus nun durchgängig für fünf Jahre ohne die übliche jährliche Bestätigung laufen sollen", so Petry. „Skandalös ist vor allen Dingen aber auch Frau Schwesigs Aussage, 'Linksextremismus sei ein aufgebauschtes Problem'.
"Wenn ich linksextreme Gewalt in Hamburg und Berlin gegen Polizisten oder in Leipzig gewalttätige Randale gegen Wohn- und Geschäftsviertel und gar Schmierereien an Kindergärten sehe, dann frage ich mich, ob Frau Schwesig mit solch einer Aussage überhaupt noch als Ministerin haltbar ist. Linksextremismus ist nach wie vor ein großes Problem in unserer Gesellschaft und eine Gefahr für die Zukunft unserer Familien", so Petry weiter.
Jetzt sagen Sie aber nicht, die Bundeskanzlerin mag auch „Happy Birthday“ nicht?
Das weiß ich nicht. Meine Meinung ist da ja inzwischen bekannt, ich erkläre sie aber gerne nochmal. Mein Anliegen war darauf hinzuweisen, dass auch in Kindergärten und Schulen manchmal mehr englisches als deutsches Liedgut vermittelt wird, was ich nicht richtig finde. Ich selbst singe im Chor und bin Organistin. Und da ist mir „Happy Birthday“ einfach zu flach.
Generell gilt: Musik transportiert im besten Fall Inhalte. Das gelingt nur, wenn die Inhalte verstanden werden. Das gelingt in der Regel nur in der eigenen Sprache. Nochmal: Ich habe nichts gegen englische Musik oder die englische Sprache, die ich – wie die französische auch – spreche. Aber bevor unsere Kinder englische oder französische Lieder lernen, können sich die Lehrer auch mal anschauen, was es für deutsche Texte gibt.
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