Erstmals seit fast zwei Jahren ist wieder ein deutscher Soldat in Afghanistan getötet worden. Der Elitesoldat kam beim Beschuss durch Aufständische ums Leben. Ein weiterer deutscher Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK) wurde bei dem Angriff am Samstag in Nordafghanistan verwundet, wie die Bundeswehr am Sonntag mitteilte. „Es ist der erste KSK-Soldat, der in Afghanistan gefallen ist“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Berlin. Er zeigte sich erschüttert. „Ich bin unendlich traurig.“ Kanzlerin Angela Merkel nahm die Nachricht „mit Trauer und Betroffenheit“ auf, Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich bestürzt.
Außer dem Deutschen wurden am Samstag sieben US-Soldaten in Afghanistan getötet. Für die Internationale Schutztruppe Isaf war es der verlustreichste Tag seit Jahresbeginn. De Maizière sagte dazu: „Das war ein bitterer, ein blutiger Tag in Afghanistan. Wir werden ihn nicht vergessen.“
Die Bundeswehr teilte mit, die KSK-Soldaten hätten einen afghanische Einsatz unterstützt. Die Sicherheitskräfte seien bei einer Operation in der Provinz Baghlan unter Beschuss geraten und hätten Luftunterstützung angefordert. Bei der späteren Erkundung der Schäden durch das Bombardement seien die deutschen Soldaten und afghanische Polizisten erneut beschossen worden. „Dabei wurden ein deutscher Soldat getötet und ein deutscher Soldat verwundet.“ Der Verwundete ist nach Angaben de Maizières außer Lebensgefahr.
Der Afghanistan-Einsatz kostete bislang 53 Bundeswehr-Soldaten das Leben. 35 davon starben bei Angriffen und Anschlägen. Über die Aktivitäten des KSK in Afghanistan ist nur wenig bekannt. Die Operationen der Kommandosoldaten werden geheim gehalten.
Zu einem weiteren Zwischenfall kam es in der Nacht zum Sonntag. Aufständische beschossen zwei Bundeswehr-Hubschrauber in Afghanistan, niemand sei verletzt worden, teilte die Bundeswehr mit. Aufständische hätten die Hubschrauber, die von der nordafghanischen Provinz Baghlan in die Hauptstadt Kabul unterwegs waren, mit Flugabwehr- und Handfeuerwaffen angegriffen.
De Maizière sagte zum Tod des Soldaten: „Das ist eine schmerzliche, bittere Nachricht.“ Die Bundeswehr und ganz Deutschland trauerten um den Gefallenen. Der Angriff werde an der Strategie der Bundeswehr in Afghanistan aber nichts ändern. „Der Weg bleibt richtig“, sagte der Minister. Das gelte auch für die geplante Truppenpräsenz nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014.