Alice Weidel eingeladen Industrieverbände verlieren Scheu vor AfD

Bislang hatten große Wirtschaftsverbände keine Vertreter der rechtspopulistischen AfD eingeladen, wenn politische Themen diskutiert werden sollten. Das hat sich geändert.

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Spitzenkandidatin der Alternative für Deutschland (AfD) für den Bundestagswahlkampf. Quelle: dpa

Berlin In den großen Wirtschaftsverbänden schwindet die Scheu, Vertreter der rechtspopulistische AfD zu Veranstaltungen einzuladen. Mit der Spitzenkandidatin Alice Weidel war am Mittwoch erstmals eine Führungspersönlichkeit der Partei bei einer Podiumsdiskussion des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) angekündigt.

Weidel soll zudem am 26. Juni neben Experten der etablierten Partien am 63. Berliner Steuergespräch teilnehmen, das vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) mitveranstaltet wird.

Bei der DIHK-Konferenz hatte Weidel laut Einladung mit Finanzexperten von SPD, CDU, Grünen und FDP über Steuerfragen debattieren sollen. Ein Vertreter der Linken war eingeladen, habe aber aus Termingründen abgesagt, teilte der Kammerverband mit.

Zur Veranstaltung des Vereins Berliner Steuergespräche im Juni hieß es im BDI-Umfeld: „Der Verein hat die Podiumsteilnehmer mit Blick auf ihre Vertretung in Bundestag, Landtagen und Bundesrat ausgewählt, weil die meisten Steuerthemen sowohl Bund wie Länder betreffen und zustimmungspflichtig sind.“ Der Industrieverband selbst lade zu seinen Veranstaltungen nur Vertreter von Parteien ein, die im Bund oder in einem Bundesland Regierungsverantwortung trügen.

Die AfD ist inzwischen in 13 Landtagen vertreten. Umfragen zufolge hat sie gute Chancen, in den nächsten Bundestag einzuziehen.

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