Allensbach-Umfrage 42 Prozent der Ostdeutschen fühlen sich als Bürger zweiter Klasse

Seite 3/3

...aber honorieren den Erfolg der Einheit

Dieselbe Unsicherheit prägt die Bewertung der politischen Ordnung. Nach wie vor ist nur eine Minderheit der ostdeutschen Bevölkerung überzeugt, dass die Demokratie bundesdeutscher Prägung die bestmögliche politische Ordnung ist, eine Auffassung, die in Westdeutschland von der großen Mehrheit vertreten wird.

Allmählich wächst in Ostdeutschland jedoch das Zutrauen, dass sich die Regierung als Anwalt aller Deutschen versteht. Hier hat sich gerade in den letzten Jahren, in denen Deutschland von einer ostdeutschen Kanzlerin regiert wurde, die Wahrnehmung verändert.

Freude überwiegt

Noch im Oktober 2004 waren lediglich 39 Prozent der Ostdeutschen überzeugt, dass die Bundesregierung die Interessen aller Deutschen verfolgt; 42 Prozent unterstellten ihr eine vorrangige Orientierung an den Interessen der Westdeutschen.

Heute empfinden 48 Prozent der Ostdeutschen die Bundesregierung als Anwalt gesamtdeutscher Interessen, nur noch 21 Prozent als „Westregierung“. Trotz mancher Enttäuschung und der immer noch auffälligen Distanz zu dem wirtschaftlichen und politischen System sind die Menschen in den neuen Bundesländern nie von ihrer grundsätzlich positiven Bilanz der Einheit abgerückt.

Wie 1990 überwiegt auch heute bei zwei Dritteln der Ostdeutschen die Freude über die Einheit.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%