Arbeitgebertag Angela Merkel umgarnt die Arbeitgeber

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Der kühle Analytiker

Das sind Deutschlands beste Arbeitgeber 2012
Große UnternehmenIn der Kategorie „Große Unternehmen“ belegt der Personaldienstleister DIS AG den 3. Platz. Die Düsseldorfer gehören damit zu den vier deutschen Unternehmen mit über 500 Beschäftigten, die den Sprung unter die Top 25 der beliebtesten Arbeitgeber in Europa schafften. Die Firma wurde bereits 1967 gegründet. Mittlerweile gehören bundesweit über 160 Niederlassungen zum Unternehmen. Quelle: Pressebild
Neben Photovoltaikanlagen schafft der Solartechniker SMA Solar Technology sehr gute Arbeitsverhältnisse für seine Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Sitz im hessischen in Niestetal belegt den 8. Platz. Aber auch ökonomisch läuft es für den Konzern besser als erwartet. Im vergangenen Quartal konnte SMA bei Umsatz und Gewinn kräftig zulegen und übertraf damit teilweise die Markterwartungen. Quelle: dpa
Mindestens 234.000 Kunden hat die Sparda-Bank München laut eigenem Bekunden. Und auch die rund 670 Mitarbeiter der Genossenschaftsbank scheinen sich wohlzufühlen. Immerhin schaffen es die Bayern auf Platz 15 der besten Arbeitgeber in der Kategorie „Große Unternehmen“ von Great Place to Work. Quelle: dpa
Und noch ein Preisträger kommt aus München. Die SBK-Siemens Betriebskrankenkasse belegt Platz 22 auf der Liste der besten Arbeitgeber. Quelle: Pressebild
Kleinere und mittlere Unternehmen Auch In der Kategorie KMU gehören vier deutsche Unternehmen zu den Top 50 der beliebtesten Arbeitgeber in Europa. Auf Rang 3 schaffte es das IT-Beratungshaus Noventum Consulting aus Münster. Quelle: Pressebild
Ebenfalls noch in der Top 10 der Unternehmen mit besonders hoher Arbeitsplatz- und Arbeitgeberattraktivität ist der Personaldienstleister Atrias Personalmanagement (im Bild Geschäftsführer Ziegler, l., und CEO Blersch). Die Hamburger belegen Platz 6 im Ranking des GPW-Instituts. Quelle: Pressebild
Platz 17 geht an die Lego GmbH aus Grasbrunn . Dort werden nicht nur Spielsachen produziert, die Kindern Freude bereiten. Auch die Beschäftigten scheinen Spaß an der Arbeit zu haben und sich bei ihrem Arbeitgeber wohl zu fühlen. Quelle: dpa

Die Rede ist ein deutliches Zeichen dafür, wie der Vormann der Grünen, der freilich noch eine Urwahl um die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl bestehen muss, seine Partei in Richtung Regierung trimmt.  Er präsentiert sich als kühlen Analytiker, der im Ernstfall in der Regierung sparsam mit Geld umginge. Die Grünen als bessere Marktwirtschaftler. Dabei doziert er eher vor seinem Publikum, als mit ihm zu sprechen.

Er rechnet durch, warum die Energiewende seiner Ansicht nach zurzeit stottert. Zuviel erneuerbare Energie? Nein, eine Abwehrschlacht der etablierten Erzeuger um Marktanteile. Zu wenig neue Stromtrassen? „Das liegt nicht daran, dass Froschschützer im Wattenmeer sitzen.“  Der Netzbetreiber Tennet habe schlicht sein ganzes Geld aufgebraucht und könne deshalb nicht bauen.  Die Energiewende als Kostenfaktor für die Industrie? Insgesamt stimme das nicht, sie schaffe neue Arbeitsplätze und sorge gar für sinkende Preise an der Strombörse. Wer ist dann schuld? Für Trittin ist das die Regierung: „Ich sage das böse Wort: Marktmanipulation.“ Die schwarz-gelbe Koalition habe zu viele Betriebe von den Umlagen zur Energiewende ausgenommen und dadurch die Kosten für die übrigen aufgebläht.

Kein Mitleid für Griechenland

Auch beim Euro hält Trittin seine Tonart durch, dass er fürs Sparen und ehrbare Wirtschaften eintrete. „Griechenland soll man nicht aus Mitleid retten.“ Gehe das Land pleite, werde es aber auch für Unternehmen teuer. „Solch einen Kostenschub kriegt keine Gewerkschaft hin.“  Trotzdem müsse gespart, künftige Krisen durch harte Regeln und Kontrollen vermieden und die Verschuldung auch des deutschen Staates gesenkt werden.

Dann verblüfft Trittin sein Publikum noch ein bisschen. Die Grünen wollten Subventionen im großen Stil abbauen und eine moderate Vermögensabgabe  für Mehfachmillionäre zum Abbau alter Schulden nutzen. Der Rad fahrende Fraktionschef, der keinen Führerschein hat, verkündet schließlich: „Wir waren immer stolz auf unsere Infrastruktur.“  Doch nun müsse dringend Geld für Beton und Teer her. „Wir können ja nicht mal mehr Straßen und Brücken erneuern.“

Am Ende erntet Trittin Applaus, der es fast mit dem seines Vorredner Rainer Brüderle aufnehmen kann.

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