Arbeitsmarkt Neue Modelle gegen die Langzeitarbeitslosigkeit

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Geplante Ausweitungen

Es gibt noch jemanden, der das Gleiche tut. Auf einer Kuppe oberhalb von Saarbrückens Innenstadt hat Hans-Hartwig Felsch sein Büro. Draußen an den waldigen Hängen breitet sich die saarländische Version eines Indian Summer aus, drinnen kümmert sich Felsch darum, dass dieses Programm ein kleiner Erfolg bleibt und ein großer werden kann. Auf seiner Visitenkarte steht „Geschäftsführer Operativ“. In der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit feilt er bereits an der geplanten Ausweitung.

Felsch kommt aus Schleswig-Holstein, Überschwang ist ihm von Natur aus fremd. Trotzdem sagt er: „Wenn wir das hinbekommen, ist das eine neue Dimension.“ Dabei weiß er nur zu gut, dass es schwer wird. Seine Mitarbeiter haben derzeit noch einen weiteren Betrieb im Pilotprogramm, einen großen Einzelhändler. Bei dem hat die Vermittlung von Arbeitslosen nicht in jedem Fall so reibungslos geklappt wie in Völklingen.

Die Agentur muss überhaupt genügend Unternehmen finden, die weitere von Felschs „Intensivkunden“ integrieren können und wollen, wie er das nennt. Auch wenn die dank der Zuschüsse erst einmal wenig Geld kosten, bleibt die Vermittlung ein Experiment, das von allen Beteiligten Motivation verlangt – und den Willen, nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten aufzustecken.

Die Signale, die Jobvermittler bislang bekamen, wenn sie Langzeitarbeitslose unterbringen wollten, hörten sich meist eher so an: Diese Leute, pardon, sind nicht das, was wir uns vorstellten. „Viele Betriebe müssen innerlich erst mal einen Sprung machen“, weiß auch Felsch. Und doch wehrt er sich gegen die noch weit verbreitete Aus-denen-wird-eh-nichts-mehr-Haltung, die den Arbeitslosen häufig entgegenschlägt. Mehr Mut müsse her. „Wir haben hier“, sagt er, „eben schon die beeindruckendsten Verwandlungen erlebt.“

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