Armenien-Resolution Regierung verteidigt Konzert-Absage in Istanbul

Dass die Dresdner Sinfoniker nicht im deutschen Generalkonsulat in Istanbul auftreten dürfen, rief scharfe Kritik hervor. Das Auswärtige Amt verteidigt die Absage. An diesem Ort sei ein Auftritt „einfach nicht geeignet“.

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Das Konzertprojekt „Aghet“, das die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich thematisiert, darf nicht in Istanbul aufgeführt werden. Quelle: dpa

Berlin/Istanbul Das Auswärtige Amt hat die umstrittene Absage eines Konzerts im deutschen Generalkonsulat in Istanbul verteidigt. In den vergangenen Tagen und Wochen sei die Erkenntnis gereift, dass der Moment für ein solche Aufführung an diesem Ort „einfach nicht der geeignete ist“, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin.

Im November wollten die Dresdner Sinfoniker im Generalkonsulat ihr Stück „Aghet“ über die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich aufführen. Zu dem Konzert hatten sie unter anderen den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan eingeladen.

Der Außenamts-Sprecher sagte, es sei ein „ziemlich ungewöhnlicher Vorgang“, solche Einladungen ohne Rücksprache mit dem Hausherrn auszusprechen. „Das hat uns ein wenig verwundert.“ Trotzdem werde das Projekt „Aghet“, das der Aussöhnung zwischen Türken und Armeniern diene, auch in Zukunft unterstützt.

Tags zuvor hatte das Auswärtige Amt die Veranstaltung im Kaisersaal des Generalkonsulats abgesagt und war dafür scharf kritisiert worden. Linke und Grüne sprachen unter anderem von einem „Kotau“ vor Erdogan. Ankara wehrt sich vehement gegen die Einstufung der Massaker als Völkermord.

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