Armutsmigration Wie schlimm ist das Problem mit Zuwanderern?

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"Rumänien wird zum Einfallstor in die EU"

Die beliebtesten Städte Europas
Plätze 78 und 79: AthenTiefer geht's nicht: Die griechische Hauptstadt (Platz 79) samt Athener Umland (Platz 78) ist bei ihren Bewohnern so unbeliebt wie keine andere Stadt im europaweiten Test. Mit erschreckender Deutlichkeit verliert Athen gleich mehrere Disziplinen. Beinahe die Hälfte der Athener gibt an, mit ihrem Leben in der Stadt überhaupt nicht zufrieden zu sein. Außerdem beklagen sie zum Dreck und Lärm in der Stadt und kritisieren die Bürokratie sowie Gesundheitseinrichtungen. Auch im Vergleich der europäischen Hauptstädte schneidet Athen damit am schlechtesten ab.Quelle: „Quality of life in cities. Perception survey in 79 European cities“ Studie im Auftrag der Europäischen Union 2013 Quelle: dpa
Platz 77: NeapelAuf dem drittletzten Platz des EU-Gesamtrankings liegt die italienische Stadt Neapel. Die Stadt kämpft ständig gegen den Müll. Wegen Streiks wird er manchmal wochenlang nicht abgeholt. Vor einiger Zeit war das Müllproblem so immens (s. Foto), dass Teile des Abfalls sogar nach Deutschland gebracht werden mussten, um entsorgt zu werden. Die Stadt, in der die Pizza erfunden worden sein soll, lockt zahlreiche Touristen an. Die Einwohner sind trotzdem unzufrieden. Quelle: dpa
Platz 76: Palermo Die Stadt auf der italienischen Insel Sizilien ist derzeit beinahe täglich in den Medien – und die Unzufriedenheit der Bewohner hat dabei sicher auch etwas mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik zu tun. Doch auch andere Dinge missfallen den Einwohnern: Nur ein Prozent der Befragten findet etwa, es sei einfach einen Job in ihrer Heimatstadt zu bekommen. Damit ist die italienische Stadt in dieser Kategorie das traurige Schlusslicht – Oslo führt diese Liste mit 70 Prozent an. Quelle: REUTERS
Platz 75: MiskolcVielen Westeuropäern dürfte Miskolc im Nordosten Ungarns wohl kein Begriff sein. Und wenn es nach den Einwohnern der Industriestadt geht, kann das auch so bleiben: Sie gaben ihrer Heimatstadt fast durchweg schlechte Noten. Quelle: dpa Picture-Alliance
Platz 74: MarseilleTrotz des traumhaften Wetters und der herrlichen Kulisse: 25 Prozent der Befragten fühlen sich in der südfranzösischen Großstadt unwohl. Vor allem die sozialen Brennpunkte in Marseille sorgen für eine negative Gesamtstimmung. Die Befragten geben zum Beispiel an, dass Ausländer nicht gut in ihrer Stadt integriert seien. Quelle: dpa
Platz 73: Istanbul68 Prozent der Menschen bedauern die Lautstärke in Istanbul. Nur Bukarest ist lauter. Gerade einmal die Hälfte der Einwohner fühlt sich in der türkischen Stadt sicher. Quelle: REUTERS
Platz 72: Ostrava93 Prozent der Menschen im tschechischen Ostrava bewerten die Luftqualität als sehr schlecht. Auch das ist ein Grund für die mangelhafte Bewertung in der Beliebtheitsskala. Die Gewalt – etwa bei Ausschreitungen zwischen Neonazis und der Polizei Ende September (s. Bild) – spielt dabei auch eine Rolle. Quelle: dpa

Der Regensburger Sozialrechtsexperte Thorsten Kingreen kritisierte die aktuelle Debatte als "politisch gezüchtet, um vor der Europawahl gezielt das europakritische Publikum anzusprechen". "Das Ganze erinnert irgendwie an die Mautdebatte: Es wird so getan als könnte man eine komplexe Sachfrage nach bayerischem Landrecht lösen", sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Derweil meldet die "Welt", dass Rumänien massenhaft Bewohner seiner Nachbarrepublik Moldau einbürgert – gegen Gebühr. Die Bürger Moldaus können sich so einen Freifahrschein für die EU mit sämtlichen Vorteilen, die Arbeitserlaubnis und Reisefreizügigkeit erwerben.

"In Chișinău, der Hauptstadt Moldaus, besorgen Händler die nötigen Unterlagen und Siegel. Für ihre guten Kontakte zu rumänischen Beamten muss man allerdings das Portemonnaie öffnen", berichtet die Zeitung.

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU), der den schwarz-roten Koalitionsvertrag in Berlin mitverhandelt hatte, warnte mit Blick auf Rumänien in der "Welt": "In den Koalitionsverhandlungen war für beide Seiten klar, dass die EU-Freizügigkeit nicht zu einem windigen Geschäftsmodell werden darf."

Die Deutschen würden von der neuen Bundesregierung "klare Regeln und Kontrollen" erwarten. "Es ist Aufgabe der EU, junge Mitgliedstaaten wie Rumänien beim Aufbau einer korrekten und rechtsstaatlichen Verwaltung zu unterstützen", betonte Ulbig. Er glaubt, dass die generelle Akzeptanz der EU durch Nachlässigkeiten in Sicherheitsfragen gefährdet würde.

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