Asylbericht 2016 280000 neue Asylsuchende in Deutschland 2016

Der Flüchtlingszustrom nach Deutschland war 2016 weit kleiner als im Vorjahr. Dafür gab es mehr Asylanträge - denn die Verfahren begannen oft erst mit zeitlichem Abstand zur Einreise.

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Asylbewerber warten im „Ankunftszentrum für Flüchtlinge“ in Gießen: Die Zahl der Anträge stieg auch 2016 weiter an. Quelle: dpa

Berlin Im vergangenen Jahr haben 280 000 Menschen in Deutschland Schutz gesucht. Damit war die Zahl weit kleiner als im Vorjahr, als es 890 000 Flüchtlinge gewesen waren, wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Minister Thomas de Maizière (CDU) sprach von einer deutlichen Reduzierung der Zahl. „Das zeigt, dass die Maßnahmen, die die Bundesregierung und die Europäische Union ergriffen haben, greifen.“ Nach den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres seien das EU-Türkei-Abkommen gekommen und die Balkanroute geschlossen worden. „Es ist gelungen, das Migrationsgeschehen zu ordnen, zu steuern“, so de Maizière.

Die Zahl der Asylanträge sei aber gestiegen, sagte der Minister. Nach Angaben des Ministeriums wurden im Jahr 2016 insgesamt 745 545 Asylanträge gestellt. Das sind 268 869 mehr als im Vorjahr. Ein großer Teil der Antragsteller war bereits 2015 eingereist.

Viele von ihnen konnten aber wegen der Überlastung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nicht sofort einen Antrag stellen. „Der Berg unerledigter Anträge wird abgetragen“, sagte de Maizière nun.

Die größte Gruppe unter den Schutzsuchenden stellen derzeit die Syrer, in deren Heimatland ein gnadenloser Krieg tobt. Dessen Ende ist noch nicht absehbar. Zu den Hauptherkunftsländern zählten 2016 auch Afghanistan, der Irak, Albanien und Eritrea.

2015 war die Regierung zunächst von 1,1 Schutzsuchenden für 2015 ausgegangen. Doch unter anderem wegen Mehrfachmeldungen korrigierte sie die Zahl dann nach unten.

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