Außenministerium Gabriel lässt Hinweis auf schwarze Kasse in Pariser Botschaft prüfen

In der deutschen Botschaft in Paris soll es jahrelang eine „schwarze Kasse“ gegeben haben, aus der Botschaftspersonal bezahlt wurde. Dadurch seien Steuerabgaben entfallen. Außenminister Gabriel lässt das nun prüfen.

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Sofern die Gerüchte über eine „schwarze Kasse“ in der deutschen Botschaft in Frankreich war sind, könnten dem französischen Staat dadurch Steuereinnahmen in großer Höhe entgangen sein. Ein interner Ermittler des Außenministerium geht den Vorwürfen nun nach. Quelle: dpa

Berlin Gab es in der deutschen Botschaft in Paris über Jahre eine „schwarze Kasse“, aus der Mitarbeiter heimlich bezahlt wurden? Außenminister Sigmar Gabriel lässt diesen Vorwurf in einer internen Ermittlung prüfen. Der Chefinspekteur des Auswärtigen Amtes führe Gespräche mit Betroffenen, werte Belege aus und schreibe einen Bericht, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin.

Die französische Zeitung „Le Monde“ hatte kürzlich berichtet, dass es immer dann zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei, wenn die Residenz des Botschafters an Unternehmen oder andere Kunden für Empfänge vermietet worden sei. Die Überstunden des botschaftseigenen Personals – Köche, Service – seien dann aus einer „schwarzen Kasse“ bezahlt worden, die mit dem Rechnungsgeld der Firmen gefüllt gewesen sei. So seien dem französischen Staat mutmaßlich Steuer- und Sozialabgaben in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro vorenthalten worden.

In einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Franziska Brantner, die der „Frankfurter Rundschau“ vorlag, räumte das Auswärtige Amt Unregelmäßigkeiten ein. „Die Praxis der Abrechnung von Drittveranstaltungen in der Residenz des deutschen Botschafters in Paris hat das Auswärtige Amt im Frühjahr 2016 umgestellt, nachdem festgestellt worden war, dass die Art der Abrechnung nicht den üblichen Standards entsprach“, schrieb Außenstaatssekretär Walter Lindner.

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