Autoindustrie Kritik an widersprüchlicher Verkehrspolitik

Die Regierung rechnet mit 30 Prozent mehr Güterverkehr bis 2030, allerdings soll auch der CO2-Ausstoß deutlich sinken. Das ruft die Kritik der Autoindustrie auf den Plan. Man solle die Sachen mal zu Ende denken.

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Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) kritisiert die deutsche Verkehrspolitik. Quelle: dpa

München Der Präsident des Autoverbands VDA, Matthias Wissmann, und VW-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler sind mit der deutschen Verkehrspolitik hart ins Gericht gegangen. Bis 2030 rechne die Bundesregierung mit bis zu 30 Prozent mehr Gütertransport, zugleich wolle sie den CO2-Ausstoß im Verkehr um 40 Prozent senken, sagte Wissmann am Freitag in München auf dem Nutzfahrzeugforum des Handelsblatts. Politiker sollten „gelegentlich die Sache zu Ende denken: Enorm steigende Gütermengen und gelegentlich unrealistische andere Ziele bringt auch Europa nur ganz schwer zusammen.“

Renschler sagte: „Verkehrsdichte und Transportvolumen explodieren.“ Die Digitalisierung und Vernetzung von Frachtbörsen sowie aller Lastwagen sei ein Schlüssel für bessere Auslastung und effizientere Transporte. Aber die digitale Infrastruktur fehle noch. „Wir reden von 5G und haben noch kein stabiles 3G-Netz“, kritisierte Renschler. „Die Autobahnen müssen auch Datenautobahnen werden.“

Andere Länder seien bei diesem Thema viel weiter. Auch bei Straßen, Schienen und Flughäfen gebe es großen Nachholbedarf. Deutschland könne sich keinen weiteren Stillstand leisten und keine Regierung, die nur geschäftsführend verwalte. Wissmann meinte, ohne große Investitionen in ein 5G-Netz „können wir Platooning vergessen“ – dann könnten Lastwagen also nicht automatisiert Kolonne fahren.

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