Bahnindustrie Deutschland beim Ausbau des Zugsicherungssystems ETCS abgeschlagen

Quelle: dpa

Das europäische Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) gilt als Wunderwaffe gegen den Stau auf der Schiene. Doch ausgerechnet Deutschland hinkt hinterher.

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Der Ausbau des Zugsicherungssystems ETCS habe sich in Deutschland „dramatisch verzögert“, sagte Markus Hecht, Professor an der Technischen Universität in Berlin, der WirtschaftsWoche. „Deutschland hat die meisten Grenzübergänge auf der Schiene in Europa, aber hat sich nicht an der einheitlichen Gestaltung des ETCS beteiligt.“ Laut Verband der Bahnindustrie  sind derzeit erst 230 Kilometer des deutschen Schienennetzes mit einer Gesamtlänge von rund 33.000 Kilometern mit ETCS ausgerüstet.

Auf der neuen Schnellstrecke von Berlin nach München kam es in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen, weil zahlreiche Züge mit dem neuen System überfordert waren.

ETCS kommuniziert per Funk zwischen Zug und Leitstelle und verzichtet auf bisherige Kabelstränge. Laut Bahnexperten könnte Deutschland durch ETCS deutlich höhere Kapazitäten auf dem Schienennetz erreichen. ETCS-Vorreiter sind die Schweiz, Holland, Dänemark und Luxemburg. Nach ETCS-Einführung konnten die Bahnen dort ihre Kapazitäten massiv ausweiten. Auf dem jeweiligen Schienennetz können „rund 20 bis 30 Prozent mehr Züge auf der Schiene unterwegs sein“, sagte Hecht der WirtschaftsWoche.

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