Berlin-Attentat Amri bekam Befehl aus IS-Führung

Es gibt neue Erkenntnisse im Fall Anis Amri. Demnach soll der Attentäter des Berliner Anschlags einen direkten Befehl aus der IS-Führung erhalten haben. Beim Anschlag im Dezember kamen zwölf Menschen ums Leben.

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Amri flüchtete über die Niederlande und Italien. Italienische Beamte erschossen Amri Tage nach dem Anschlag in Mailand. Quelle: dpa

Berlin Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, hat laut einem Medienbericht in direktem Kontakt zur Spitze der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gestanden. Dies geht nach „Spiegel“-Recherchen aus einem Hinweis aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an deutsche Sicherheitsbehörden vom 8. Januar hervor. Demnach soll der Tunesier Amri seinen Einsatzbefehl von einem Extremisten mit dem Kampfnamen Abu Baraa al-Iraki in der IS-Organisation für „Externe Operationen“ erhalten haben.

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Auf der Flucht wurde er von italienischen Polizisten erschossen.

Der Generalbundesanwalt (GBA) und das Bundeskriminalamt prüfen dem Bericht zufolge den Hinweis. Der Name des IS-Manns sei den Behörden hierzulande aus anderen Verfahren gegen als Flüchtlinge getarnte, mutmaßliche IS-Terroristen bekannt, meldete das Magazin. Die Deutschen schätzten die Quelle aus dem Sicherheitsapparat der Emirate als zuverlässig ein.

Die Terrormiliz IS hatte sich zu dem Berliner Terroranschlag bekannt und Amri als ihren Soldaten bezeichnet. Der war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder eingestuft und beobachtet worden.

Das Bundeskriminalamt gibt die Zahl der islamistischen Gefährder aktuell mit gut 600 an. Das ist ein neuer Höchststand. Seit dem vergangenen Sommer vergeht kaum ein Monat, ohne dass irgendwo in Deutschland ein Terrorverdächtiger festgenommen wird.

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