Düsseldorf Der islamistische Attentäter Anis Amri hätte nach Ansicht von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verhaftet werden können. Spätestens Ende Oktober, nachdem Tunesien Amris Identität bestätigt hatte, hätte mit guten Gründen ein Antrag auf Sicherungshaft gestellt werden können, sagte der Minister am Dienstag als Zeuge im Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags zum Terrorfall Amri. „Es wurde aber nicht einmal versucht.“
Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hatte sich zu dem Terroranschlag bekannt und Amri als ihren Soldaten bezeichnet. Der war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder eingestuft und beobachtet worden.