Beruf und Familie Was Arbeitnehmer mit kleinen Kindern brauchen

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Her mit der Hilfe im Haushalt

Die familienfreundlichsten Unternehmen
Bergmann Klaus Wuestenberg beobachtet den Abraumbagger SRs1541 waehrend des offiziellen Starts zum Aufschluss des neuen Kohlefeldes Quelle: AP
Blick auf das Logo der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) Quelle: dpa
Das Logo des TÜV Nord Quelle: dpa
Carina Sarstedt von Caritas International in Freiburg richtet Spendendosen Quelle: AP
Das Logo der Postbank Quelle: dpa
Ein Mitarbeiter der Eckes-Granini Deutschland GmbH steht inmitten der neuen PET-Produktionsanlage und kontrolliert eine Kunststoffflasche. Quelle: dpa
Ein Kunde greift in einem REWE City-Markt in Koeln nach einem Einkaufswagen Quelle: dapd

Eine weitere Idee gegen den Engpass verfolgt die Chefin der Jungen Unternehmer. Lencke Wischhusen ist Geschäftsführerin des Bremer Unternehmens W-Pack Kunststoffe und kennt die Alltagsprobleme, vor denen berufstätige Mütter und Väter stehen. Die 27-Jährige sieht die meisten Subventionen kritisch – vor allem jene für Unternehmen. Doch eine stärkere steuerliche Förderung von Haushaltshilfen in Familien ist für sie eine Ausnahme.

´"Wir müssen dringend prüfen, ob das nicht effizienter wäre als einige bisherige Familienleistungen“, fordert die Verbandschefin. „Steuerbegünstigungen sind in Familien mit Kindern oft besser angelegt als auf Unternehmensseite.“ Eltern und Kinder profitierten und wahrscheinlich auch der Staat. „Viele berufstätige Familien brauchen solche Unterstützung zuhause“, ist Wischhusen sicher. „Und es wäre auch gut, wenn man so die Schwarzarbeit in dem Bereich zurückdrängen könnte.“

Es bewegt sich also einiges in deutschen Unternehmen. Zeichen dafür sind auch die "Flexperten", ein Online-Portal, das sich an hoch Qualifizierte richtet. Eine der beiden Gründerinnen ist Barbara Sarx-Lohse. Die Juristin bringt Bewerber mit Familienpflichten mit Arbeitgebern in Kontakt, die ausgeprägt flexible Arbeitszeiten möglich machen.

"70 Prozent unserer Bewerber sind Frauen, die allermeisten sind im Job, wollen aber flexibler werden", sagt Sarx-Lohse. Dem gegenüber stünden immer mehr kleine und mittlere Unternehmen. "Die können beim Gehalt oder den Karrierechancen nicht mit den großen Konzernen mithalten", sagt die 38-Jährige. "Sie können aber eine gute Atmosphäre und bewegliche Arbeitszeiten bieten."

Noch muss Sarx-Lohse Überzeugungsarbeit leisten. Geschäftsführer betrachteten zum Beispiel zwei Führungsleute im geteilten Job als Kostenproblem. Das ließe sich mit Berechnungen entkräften. Zudem könne immer einer den anderen vertreten und gleich zwei brächten Ideen ein. „Das ist aber alles ein Generationenproblem“, sagt die Unternehmenschefin und gelernte Juristin, die wegen ihrer Familie selbst nicht mehr endlose Stunden im Büro zubringen wollte. "Jüngere Geschäftsführer, die selbst die neuen Medien nutzen und die eigene Lebensplanung nicht nur auf die Arbeit ausrichten, sind da aufgeschlossen."

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