Bettina Röhl direkt

Der Irrsinn der Entmännlichung unserer Gesellschaft

Bettina Röhl Publizistin

An der Universität Leipzig wird seit kurzem ein (männlicher) Professor mit Herr Professorin angesprochen. Die Gender-Ideologen blasen zum Angriff auf die Sprache und leiten damit einen neuen Orbitalsprung bei der Durchgenderung der Gesellschaft ein.

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Frauen in einer Ausstellung zum Thema Gender Quelle: AP

Hat Deutschland überhaupt eine Regierung? Artikel 63,1 des Grundgesetzes offenbart das volle Dilemma. Dieses Land ist führungslos. "Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag (...) gewählt", so die Verfassung. Eine Bundeskanzlerin gibt es in diesem Rechtsstaat schlechterdings nicht.

Der Bundespräsident, der wiederholt in der Verfassung als "der" Bundespräsident vorkommt, ist männlich und Basta. Aber nach dem hierzulande geltendem Gender-Recht ist das mit dem Bundespräsidenten natürlich kein Problem. Solange die Verfassung sprachlich nicht durchgegendert ist, wird einfach so getan, als wenn der Bundespräsident auch genauso gut eine Frau sein könnte.

Und wenn man die Entscheidung der Universität Leipzig, die sofort auf die Uni Potsdam ausgestrahlt hat, männliche Professoren ab sofort offiziell als Herr Professorin zu führen, hochrechnet, dann ist der Schritt nicht mehr weit, dass gemäß des neuen Gender-Rechts der ehrenwerte Herr Gauck demnächst offiziös mit Herr Bundespräsidentin Gauck anzusprechen ist. Wichtig für alle politisch korrekten Nachrichtensprecher! Es wird ab sofort heißen:  die Herr Bundespräsidentin nimmt die Herr Ministerin unter die Bundesflagge die Amtseid ab! Aber nun wollen wir ja die Gender-Fanatiker, die ihre sowohl den Mann als auch die Frau verachtende Ideologie gegen das Grundgesetzes in das deutsche Gesetzesgefüge einbrennen wollen, nicht verspotten. Der Spott ist männlich und das geht schon mal gar nicht.

Der schönste Unterschied der Welt

Alle Substantive mit einem "der" davor abschaffen, funktioniert nicht, weil dann zu viele real existierende Gegenstände nicht mehr bezeichnet werden können. Bliebe also die Alternative den Artikel "der" abzuschaffen. Dann hieße es: Die Mann, die Frau, das Kind. Oder: Die Mann, die Frau und das Auto oder die Eisenbahn von die Mann. Dann doch lieber auch das Wörtchen "das" abschaffen. Machen wir es auf die englische Tour und verwenden nur noch "die". Mit anderen Worten: die Mann, die Frau, die Kind. "Die" ist dem englischen the ja auch am Nächsten.  "Die" wäre dann nicht mehr weiblich, mangels männlichem Gegenpart, sondern geschlechtsneutral.

Woher kommt eigentlich der Fanatismus vermittels Manipulation einer gewachsenen Sprache das weibliche Element in den Vordergrund zu schieben? Die Männer waren traditionell sehr gelassen. Lässig haben sie akzeptiert, dass der Plural in der deutschen Sprache sowieso durch den Artikel "die" dargestellt wird: die Männer, die Frauen, die Kinder.

Selbst die übelsten Biologisten unter den Gender-Kämpfern, besser Kämpferinnen, die mit unsinnigen physikalisch-chemisch-biologischen Behauptungen den schönsten Unterschied der Welt, nämlich den zwischen Mann und Frau für nicht existent erklären, können die Tatsache nicht leugnen, dass das offenbar Böseste in der menschlichen Welt, das Testosteron, der Hoden, der Penis im Plural weiblich werden. Mindestens heißt es: die Testosterone, die Hoden und die Penisse.

Die intimste Stelle des Menschen

An den Universitäten wird seit Jahren gegendert, dass die Schwarte kracht. Von dieser Tendenz werden die Schulen und neuerdings auch die Kitas und Kindergärten zunehmend erfasst. Klar, die Gender-Mainstreaming-Strategie ist erklärtermaßen ein Versuch mittels Umerziehung der Menschen Politik zu machen. Also sind die Bildungseinrichtungen für die Unterwanderung durch Gender-Mainstreamer bevorzugte Ziele.

Extreme Minderheiten beherrschen die Politik

Aus dem Professor wird "Professx"
Mit dem X gegen KlischeesLann Hornscheidt, Professorin an der Berliner Humboldt-Universität, möchte mit einer kleinen Wortänderung traditionelle Geschlechterrollen in der Sprache aufbrechen. Häufig fühlten sich Studierende diskriminiert, weil sie als „Herr“ oder „Frau“ angesprochen würden, sagte Hornscheidt. Die Wissenschaftlerin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien schlägt vor, etwa von „Professx“ statt von „Professor“ oder „Professorin“ zu sprechen. Die neutralen Endungen entfernten den Zwang, sich einem Geschlecht zuordnen zu müssen. „Die x-Form soll deutlich machen: Es gibt auch noch mehr als Frauen und Männer.“ Quelle: Fotolia
Schön dem Herrn Professorin zuhörenGleichberechtigung schön und gut. Eine Radikalkur in Sachen Feminismus gibt es an der Uni Leipzig: Dort sind Männer jetzt auch Frauen - zumindest sprachlich. Denn die neue Verfassung der Universität sieht nur noch weibliche Bezeichnungen vor. Schrägstrichbezeichnungen wie "Professor/in" entfallen und werden durch die weibliche Form ersetzt. So ist mit "Professorin" künftig auch ein Mann gemeint, worauf dann eine Fußnote verweisen soll. Die neue Grundordnung ist zwar noch nicht in Kraft getreten - doch mit einem Widerspruch rechne man nicht. Quelle: dpa
Frauenquote für StraßennamenFür Schlagzeilen sorgt die Gender-Debatte immer wieder. Derzeit steht die Namensgebung für Straßenschilder in Berlin-Kreuzberg im Blickpunkt: Das Jüdische Museum (Foto) möchte seinen Vorplatz nach dem jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn benennen. Doch die Verwaltung sperrt sich dagegen, denn in dem Stadtteil gibt es seit 2005 eine Frauenquote für Straßennamen. Demnach muss die Hälfte  der Straßen und Plätze nach Frauen benannt werden. Bis die Quote erreicht ist, dürfen nur noch weibliche Namen vergeben werden. Quelle: REUTERS
Änderung der österreichischen NationalhymneNach langem Rechtsstreit hat Österreich seine Nationalhymne geändert, und ehrt nun nicht mehr nur die „Heimat großer Söhne“ sondern auch der „Töchter“. Aus "Heimat bist du großer Söhne, Volk, begnadet für das Schöne" wurde nach jahrzehntelangen Debatten ab Januar 2012 in der ersten Strophe: "Heimat großer Töchter und Söhne, Volk, begnadet für das Schöne". Geändert wurde auch die dritte Strophe der von Paula Preradovic gedichteten Bundeshymne: Statt „Einig lass in Bruderchören, Vaterland dir Treue schwören" werden nun „Jubelchöre" besungen. Das von manchen bevorzugte "Heimatland" statt "Vaterland" konnte sich hingegen nicht durchsetzen. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Mädchen mit Pistolen in SchwedenSchweden gilt nicht ohne Grund als Vorreiter in Sachen Gleichstellung. Weihnachten 2012 nahm das neue Ausmaße an: Nach massiven Beschwerden über Rollenklischees in einem Spielzeug-Katalog wurde ein geschlechtsneutraler Katalog herausgebracht. Darin posieren kleine Mädchen mit Spielzeugpistolen, Fußbällen und Autos. Kleine Jungs dürfen dafür mit dem rosa Friseur-Set spielen oder Hunde, die mit Schleifchen dekoriert wurden, Gassi laufen. Quelle: dpa
Geschlechtsneutrale Vorschule in SchwedenUnd noch einmal Schweden. Dort gibt es eine umstrittene geschlechtsneutrale Vorschule namens „Egalia“. In der Einrichtung sollen die Kinder sich so entwickeln, wie sie es möchten, ohne in stereotype Rollenbilder gedrängt zu werden. Die Worte „Junge“ und „Mädchen“ werden nicht in den Mund genommen, stattdessen sagen die Erzieher/innen „Freunde“. Auch bei der Auswahl der Spielsachen werden Klischees vermieden. So gibt es etwa kein einziges Märchenbuch, weil Märchen Klischees vermitteln; traditionelle Lieder wurden umgedichtet. Quelle: dpa
Unisex-Toiletten in BerlinDer Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nimmt sich all jenen an, die sich beim Toilettengang nicht entscheiden können, welche Tür sie nehmen sollen. Wer sich weder als Mann, noch als Frau fühlt, soll zukünftig in öffentlichen Gebäuden Unisex-Toilette nutzen können. Quelle: dpa/dpaweb

Die Kreuzritterinnen der Gender-Ideologie haben es vermocht in den vergangenen 15 Jahren unter weitestgehendem Ausschluss der breiten Öffentlichkeit - und das gilt bis heute - fast alle europäischen und auch alle nationalen Institutionen der europäischen Mitgliedstaaten von Regierungen, über Parlamente, über die Justizapparate bis in die Medien hinein und auch bis in die sogenannten Nichtregierungsorganisationen hinein zu unterminieren und Positionen extremster Minderheiten zur herrschenden Politik zu machen.

Extremfeminismus, unterstützt von einzelnen Vertretern aus der homosexuellen Szene, haben ein sehr primitives und durchschaubares Konstrukt namens Gender ersonnen, mit dem die gesamte Gesellschaft gegängelt und umgekrempelt wird und dies im wahrsten Sinne des Wortes an der intimsten Stelle jedes Menschen, nämlich im Bereich seines Sexlebens, seiner Genitalien und seines individuellsten Bereiches im Kopf, nämlich der Selbstreflexion.

Gender Mainstreaming ist heiße Luft

Die Nummer, dass es kein biologisches Geschlecht gäbe, sondern nur eine Vielzahl von sogenannten sozialen Geschlechtern, die jeder Mensch, oh Wunder, jeden Tag herrlich frei wählen sollte, ist in Wahrheit ein Nichts. Heiße Luft. Es gibt ein biologisches Geschlecht. Es gibt Mann und Frau, die zur Erzeugung neuen Lebens höchst gleichberechtigt und höchst lustvoll zusammen wirken, um neues menschliches Leben zu erzeugen. Und da sind Mann und Frau gleichermaßen Conditio.

Die perversen Phantasien, die in der Mehrzahl der Genderköpfe rumspuken, dass eines Tages die Klonerei den verabscheuten Geschlechtsakt überflüssig machen könnte, muss man nicht vornehm übersehen, sondern ganz im Gegenteil, man muss den Finger in diese perverse Wunde legen. Bei all dem Geschwafel vermeiden es die Genderisten regelmäßig, anders als Alice Schwarzer es getan hat, vom Geschlechtsakt auch nur zu sprechen. Dennoch wird dieser, ganz im Sinne von Schwarzer, ganz selbstverständlich als Ausübung männlicher Herrschaft über die Frau angesehen.

Ja, klar, die Zeugung eines Kindes, die Mann und Frau das schönste Gefühl der Welt, nämlich den Orgasmus bereitet, mindestens bereiten kann und sollte, ist Frauendiskriminierung. Jeder lebende Mensch ist danach durch Diskriminierung der Mutter durch den Vater entstanden. Kinder seien demnach ein systematischer Kollateralschaden von systematischer Frauendiskriminierung durch die Männer? Die Menschheit ist also in ihrer Existenz Frauendiskriminierung? Das ungefähr ist das Gedankenkonstrukt, das hinter Gender Mainstreaming steht und das in den Zirkeln um die Gender-Fighterinnen herum, zu denen sehr viele Extremistinnen wir Judith Butler weltweit gehören, geglaubt, geschwafelt und ausgeheckt wird. Die Frau, der bessere Mensch!

Der verbeamtete Feminismus

Klar, dass bei dem Kampf gegen Frauendiskriminierung bei einer derart göttlich-kosmischen Dimension des Problems die Forschungs-Milliarden nur so fließen. Da muss weibisch-weibliche Weisheit jenseits von Wissenschaft und befreit von naturwissenschaftlicher Exaktheit ran an die Tröge. In einem Europa, in dem das Geld an allen Ecken und Enden fehlt und junge Menschen auf der Straße stehen, fließen jährlich Milliardenbeträge in die Gender-Strategien, in die Gender-Forschung und inzwischen längst in die europaweite Durchsetzung der Gender-Strategien in den Gesellschaften.

Forschung gegen den Mann

So ist es um die Frauenquote in Dax-Konzernen bestellt
Deutsche PostAn den Schaltern und als Zusteller arbeiten viele Frauen für die Deutsche Post, nur in den Führungsetagen findet man kaum welche. In Deutschland sind 36 Prozent der Mitarbeiter weiblich, im mittleren und oberen Management sind dagegen nur 19,5 Prozent Frauen tätig. Weltweit ist der Anteil noch niedriger. Weltweit sind nur 18,5 Prozent der Top-Manager bei der Deutschen Post weiblich. Im Rankin der Dax-Konzerne ist das allerdings keine schlechte Platzierung. Die Deutsche Post belegt damit Platz 13. Einen mitunter deutlich geringeren Frauenanteil in Führungspositionen haben die Deutsche Börse, Continental, Daimler, Heidelberg Cement, BASF, E.On, Linde, Infineon, Siemens, ThyssenKrupp, RWE, SAP, BMW und die Lufthansa. Quelle: dpa
Deutsche BankDeutschlands größte Bank landet derzeit in puncto Frauenanteil in Top-Positionen nur auf Platz zwölf. In den nächsten Jahren will das Unternehmen aber einiges tun: Bis Ende des Jahres 2015 sollen 25 bis 35 Prozent aller Managing Directors und Directors bei Deutschen Bank Frauen sein. Derzeit sind nur 18 Prozent der Banker, die etwas zu sagen haben, weiblich. In Deutschland sind es noch weniger: Obwohl 47 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland Frauen sind, sitzen nur 16 Prozent Frauen auch in den Führungsetagen. Quelle: REUTERS
Bayer30 Prozent der Mitarbeiter bei Bayer Deutschland sind Frauen. International sind 36 Prozent der Angestellten weiblich. In den Führungsetagen des Chemie- und Pharmakonzerns treffen sich dagegen überwiegend Männer: In Deutschland sind zwar 36 Prozent der Topmanager weiblich, weltweit sind es dagegen nur 23 Prozent. Bis Ende des Jahres 2030 soll dieser Anteil auf 30 Prozent steigen. Quelle: dpa
Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom will weltweit den Anteil an Frauen im mittleren und oberen Management auf 30 Prozent erhöhen. Ende 2015 soll ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein. Noch sind es deutschlandweit bloß 14,6 Prozent, weltweit schafft es der Telekommunikationskonzern immerhin auf 24 Prozent Frauen in Führungspositionen. Quelle: dpa
MerckWas den internationalen Anteil von Frauen in Führungspositionen anbelangt, liegt die Telekom gleich auf mit dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA. Auch bei Merck sind weltweit 24 Prozent der Topmanager weiblich. Nur bezogen auf Deutschland überholt Merck die Telekom sogar: 20 Prozent der deutschen Führungskräfte bei dem Chemieriesen sind Frauen. Bei einem Gesamtanteil von nur 38 Prozent an der Belegschaft ist das keine schlechte Quote. Bis Ende 2016 möchte das Unternehmen dafür sorgen, dass an allen Standorten 25 bis 30 Prozent der Führungskräfte Frauen sind. Quelle: dpa
BeiersdorfBeim Hersteller von Nivea, Tesa und Labello sind zwar etwas mehr als 50 Prozent Frauen beschäftigt, in Deutschland sind allerdings nur 22,5 Prozent der leitenden Angestellten weiblich. Bis Ende 2020 will der Konsumgüterkonzern den Frauenanteil auf 25 Prozent erhöhen. Weltweit sind bereits 25 Prozent der leitenden Angestellten bei Beiersdorf Frauen. Im Vergleich mit anderen Dax-Konzernen liegt das Unternehmen damit im mittleren Drittel. Quelle: dpa
CommerzbankAuch die Commerzbank will ihren Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen. Bis 2015 soll ein Drittel der Vorstände und Topmanager weiblich sein. Derzeit sind es deutschlandweit noch nur 24 Prozent, obwohl die Hälfte der Belegschaft Frauen sind. International erreicht die Coba einen Frauenanteil von 25,7 Prozent in den oberen Etagen. Quelle: REUTERS

Die Universitäten in Deutschland opfern den Status ihrer Wissenschaftlichkeit, ihres intellektuellen Niveaus, ihrer Seriosität, um nicht zu verpassen professorale Lehrstühle für Gender-Forschung fast ausschließlich durch Frauen besetzt einzurichten. Da gibt es dann plötzlich doch noch die Frau, nämlich als Gegnerin des Mannes.

Die Gender-Forschung kann man getrost als eine außerordentlich ineffiziente Arbeitsbeschaffungsmaßnahme betrachten oder einen verbeamteten Feminismus. Die Ergebnisse der Gender-Forschung sind hochgestochen präsentierte Null-Nummern. Es ist wirklich armselig, was sich da Forschung nennt und was aus dieser Forschung heraus kommt. Die Dreistigkeit, mit der die Gender-Forschung die Naturwissenschaften als Ausgeburt männlicher Herrschaft über die Frau und als dem männlichen Kapitalismus dienend ablehnen, sucht Ihresgleichen. Da geniert sich frau für das, womit Geschlechtsgenossinnen heutzutage so Furore machen. Und natürlich ist es peinlich, dass sich die tatsächlich historisch gesehen dominierenden Männer von einem derartigen Unsinn so gründlich ins Bockshorn jagen lassen.

Phantasie von der Weltherrschaft

Die Macht der Gender-Frauen, die Macht der Gender-Mafia, ist inzwischen auch für Männer karriereentscheidend. Die Quotenregelungen zu Gunsten der Frau, gefüttert mit dem "Argument" der grundsätzlichen Diskriminierung der Frau durch den Mann, sind nur ein strategischer Anfang. 100% Frauenherrschaft, testosterongereinigte Männer in die Kindergärten oder in die Altenpflege, das sind real existierende Gender-Visionen. Nicht wissenschaftlich, aber mit der Kraft von Allmachtsphantasien aufgeladen.

Die Gender-Königinnen  sind ihren Geschlechtsgenossinnen keineswegs wohl gesonnen. Die werden nur instrumentalisiert. Mutterglück? Das Glück einer Partnerschaft? Die sexuelle Lust mit einem Mann?  Das müssen sich die Frauen, die Gender noch nicht verstanden haben, schon auch noch abgewöhnen. So wie die Männer in Wahrheit als die technisch-handwerklich durchaus brauchbaren Arbeitsdrohnen der Zukunft durch die Köpfe schwirren.

Die Gender-Ideologie ist die schmutzige Phantasie von einer kleinen Clique von Extremistinnen, die von der Frauenweltherrschaft, gemeint ist ihre persönliche Weltherrschaft, träumen. Dies aber nicht im Sinne eines alt bekannten Matriarchats, sondern im Sinne einer neu zu schaffenden schönen neuen Welt. In dieser neuen Welt gibt es die Männer noch, allerdings ohne Testosteron, es sind also Männer, die man nicht mehr wahrnimmt, die geräuschlos funktionieren.

Der Mann als Arbeitsmittel

Die Genderforscherinnen beherrschen die Klonerei nicht. Sie haben sie auch nicht erfunden. Aber sie spukt in vielen Köpfen unausgesprochen herum. Im genderistischen Schlaraffenland wäre der Mann dann endgültig nur noch ein sich selbst reproduzierendes Arbeitsmittel.

Es liegt im linken Zeitgeist die genetische Destination der Menschen klein zu reden und ihn zum nahezu ausschließlichen Produkt seiner Umwelt zu machen. Diese Tatsache machen sich die Gender Mainstreamer ungeniert zu Nutze. Testosterin böse, Östrogen gut - um diese Genderweisheit kümmern sie sich dann ausnahmsweise mal nicht. Stattdessen proklamieren sie die nette Idee, dass die Jungen und Männer, die bisher in ihren Leben mur gelernt hätten böse zu sein, geradezu das ideale Umerziehungsobjekt wären, das perfektes Objekt der Erziehung zu einem besseren Menschen.

Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Was Gender wirklich ist, weiß Niemand so ganz genau. Dass Gender eine unwissenschaftliche, die Realität ganz offensichtlich auf den Kopf stellende, fanatische Ideologie einer Minderheit ist, die die Mehrheit in ihren Zangengriff genommen hat, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt, steht fest. Die Gender-Ideologie ist in Wahrheit ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit (für deren Verteidigung und Herstellung sich die Genderisten angeblich so verausgaben). Frauen und Männer abzuschaffen und Kinder ihres Vater uns ihrer Mutter berauben, zwei Begriffe, die als diskriminierende Begriffe und durch das Wort Elternteil, Elter ersetzt werden sollen, ist größenwahnsinnig, ist grausam und unmenschlich.

Vor dem Gesetz sind Mann und Frau gleich. Diesen ebenso einfachen wie gewichtigen Grundsatz haben die Väter des Grundgesetzes nicht erfunden, aber sie haben ihn prominent in die deutsche Verfassung hinein geschrieben, unabänderlich. Die Verfassungswirklichkeit sah zweifelsfrei 1949 noch anders aus, obwohl die Frauen schon einigen Boden auf dem Terrain der Gleichberechtigung gut gemacht hatten, und dies aus den unterschiedlichsten Gründen.

Die Gesetz gewordenen Ideologien

Die Herstellung vollständiger Gleichberechtigung von Mann und Frau, ohne Diskriminierung , das ist das Verfassungsgebot, in das die Gender-Ideologen eingefallen sind. Es geht ihnen aber nicht um Gesetzesanwendung -und Auslegung im üblichen und im logikgebundenen Sinn. Vielmehr diktieren die Gender-Ideologen - eine krümelhaft kleine Minderheit, die mit uns allen Schlitten fährt - wie die Gesetze, wie das Recht in Sachen Gleichberechtigung auszulegen und zu interpretieren wären. Sie liefern mit ihrer quasi Gesetz gewordenen Ideologie die Denk-Ge- und Verbote und die Interpretationen der gesetzlichen Begriffe, wie die Rechtsvorschriften der geltenden Gesetze auszulegen sind, generell und konkret.

Und da wird's widernatürlich, verfassungsbrechend und kriminell. Aus der einfachen Gleichberechtigung wird eine fiktive absolute Geschlechtergleichheit heraus gelesen, die durch Diskriminierung, die buchstäblich an jeder gesellschaftlichen Ecke und hinter jedem gesellschaftlichen Busch als real existent behauptet wird, in Gefahr wäre. So wurde aus der Gleichheit vor dem Gesetz selber bereits in eine Diskriminierung funktioniert, zum Beispiel, weil es nicht zwei Geschlechter gäbe, sondern in Wahrheit bis zu 16 und mehr Geschlechter seien, die auf dieser Welt herum kreuchten und fleuchten, ohne, dass zu diesen vielen unterschiedlichen sozialen Geschlechtern das sogenannte biologische Geschlecht überhaupt dazu zählt.

Gender Mainstreaming ist geistige Brandstiftung

Die Nummer mit den nahezu beliebig vielen sozialen Geschlechtern ist ein albernes Spielchen, das allerdings eine zentrale Bedeutung bei der Gender-Ideologie hat. Schaut man sich nämlich an, welche nicht biologischen Geschlechter es denn so geben soll, wird man enttäuscht. Da kommt nichts Substanzielles. Am Ende laufen alle Argumentationsketten darauf hinaus, dass es sogenannte intersexuelle oder transsexuelle Menschen gäbe, die sich in ihrem meist männlichen Körper als Frauen fühlten und eben nicht wohl fühlten. Dieses Phänomen gibt es. Es betrifft allerdings eine statistisch kaum darstellbare Minderheit, aus deren Erleben die Existenz von Mann und Frau nicht negiert werden kann. Aus der Wirklichkeit einer so kleinen Minderheit eine für alle geltende (biologistische, gegen die Biologie gerichtete) Gesetzmäßigkeit für alle Menschen abzuleiten, ist in extremer Weise bösartig.

Das Gegenteil von Wissenschaft

Inzwischen wurde aus solcherlei Gedanken der Gender-Mainstreaming-Überbau zusammen gemixt, der als geltendes Recht auf den regierungsamtlichen Homepages im Familienministeriums, aber auch aller anderen Bundesministerien nachzulesen ist. Trotz ihrer formalen Anerkennung als Wissenschaft ist Gender Mainstreaming in der Sache das Gegenteil von Wissenschaft. Es ist eine menschenverachtende Fiktion, die nicht trotz dieser Tatsache, sondern mutmaßlich wegen ihres Irrsinns so grausam erfolgreich ist.

Auch aus Brüssel kommt immer wieder der Vorstoß, dass es im Kampf gegen die Diskriminierung der Frau einer flächendeckenden Sprachsäuberung bedürfte. Allerdings: Wer das Wort Frau oder das Wort Mann per se als Diskriminierung empfindet, hat den Verstand verloren oder frönt einfach seiner Ideologie und den persönlichen Vorteilen aus der Durchsetzung seiner Ideologie.

Wer dem Mann das Männliche und der Frau das Weibliche Genom abspricht, betreibt geistige Brandstiftung. Wer das so genannte biologische Geschlecht für gar nicht existent erklärt, sondern für eine falsche wahnhafte Wahrnehmung der Menschen von sich selbst, ist nichts als ein primitiver geistiger Brandstifter, um es zu wiederholen. Wer statt Mann und Frau nur ein sogenanntes soziales Geschlecht, Gender, zur Realität fingiert, sozialisiert seine abwegigen Vorstellungen. Dies geschieht allerdings derzeit mit größtmöglichem Erfolg, in dem die Gender-Ideologie selbst das Grundgesetz, in dem Mann und Frau als die zwei Geschlechter, die die Erde bevölkern, festgehalten sind, überrollt, ohne dass das Volk in den letzten 15 Jahren mitgesprochen hat.

Gender ist auch ein westliches Dekadenzphänomen. Die im Westen existierenden Parallelgesellschaften ficht Gender, geltendes Recht hin oder her, nicht an. Die teils großen Parallelgesellschaften haben sicher oft großen Nachholbedarf in Sachen Emanzipation. Für eine genderistische Entmännlichung stehen sie allerdings nicht zur Verfügung.   

Wie konnten die Genderisten so mächtig werden?

Man fragt sich: Wie konnte eine kleine nicht zentral gesteuerte, sondern zersplittert agierende Gruppe von Genderisten, die sich im Laufe der Jahre immer weiter in den Irrsinn verstrickt hat, so erfolgreich werden? Es funktionierte nach demselben Prinzip, wie die Machtübernahme von ein paar wenigen Kommunisten, die es Anfang des letzten Jahrhunderts schafften die wichtigen gesellschaftlichen Institutionen auch in Deutschland zu unterwandern, und in einigen Ländern wie Russland die Macht zu ergreifen. Wo die Unterwanderung nicht reichte, musste am Ende noch ein Donnerschlag, Revolution genannt, hinzukommen.

Institutionen erfolgreich kommunistisch zu unterwandern, hieß sich in die Organe der Institutionen, also in die Gremien einzuschleichen, die die Institutionen nach innen und nach außen führten. Es ging darum die Willensbildung innerhalb der Institutionen gezielt zu manipulieren.  Und natürlich auch darum U-Boote in die Medien und die Justiz einzuschleusen. Nicht ganz unähnlich haben die Feministinnen agiert und agieren bis heute. Und dabei im Laufe der Jahrzehnten eben diesen Extrem-Feminismus, der auf so leisen und so sauberen Sohlen daher kommt, heraus gebildet und diesen quasi demokratisch implementiert.

Die Gleichstellungs- oder Frauenbeauftragten der Städte haben heutzutage regelmäßig von allen Rechtshemmungen befreite Sonderrechte und entscheiden über persönliche Karrieren, die Verteilung von öffentlichen Geld und das alles ohne adäquate Kontrolle. Nur noch den Verwaltungschefs, Oberbürgermeistern o.Ä. gegenüber verpflichtet, die sich allerdings ihrerseits regelmäßig gehorsam der Gender-Ideologie unterordnen.

Die Gender-Krake

Die frauenfreundlichsten Unternehmen
Fresenius Homburg Quelle: dapd
Ben Lipps Quelle: dpa
Gabriele Sons Quelle: Pressebild
K+S AG Quelle: dpa
Daimler Dieter Zetsche Quelle: REUTERS
Elizabeth Corley Allianz Quelle: Pressebild
Karl-Ludwig Kley Quelle: dapd

Um auf den Anfang zurück zu kommen. Der Herr Professorin, die neue Anrede von Professoren an der Universität Leipzig und nun auch Potsdam, ist kein Scherz, keine Satire. Ironie ist Ideologen unbekannt, das gehört förmlich zur Definition von Ideologie dazu. Es handelt sich auch nicht um einen bloße Volte des Schicksals. Vielmehr wird hier ein Orbitalsprung im Wachstum der Genderkrake exemplarisch sichtbar.

Der Angriff auf die Sprache zwecks Manipulation der Realität ist nicht nur eine strategische Variante, sondern wird jetzt  mit Macht getestet und voran getrieben. Herr Bundespräsidentin ist nicht mehr so weit entfernt. Und die Erzwingung der Akzeptanz, dass Männerunterdrückung keine Diskriminierung ist, sondern schlimmstenfalls berechtigte Strafe für 20 000 Jahre Männerdominanz. Und umgekehrt, dass Frauenprivilegierung auch keine Diskriminierung der Männer ist, hat in der gesellschaftlichen Wirklichkeit längst Fuß gefasst. Und wird durch die Sprachrevolution, die jetzt massiv nach vorne gebracht wird, erzwungen.

Auch der Schockeffekt, dass Penis und Vagina nur Einbildungen seien, oder so wichtig wie die Haarfarbe oder die Fußlänge, ist gewollt. Und der Schock beraubt die Menschen ihrer natürlichen Gegenwehr.

Die Professoren, die sich fröhlich Professorin nennen lassen, wissen nicht ganz genau, was sie mit dieser "Akzeptanz" tun und bewirken. Hier geht es ja nicht um einen Gag machen wir es doch zur Abwechslung einfach mal anders herum und machen die weibliche Form zum Gattungsbegriff für beide Geschlechter, sondern es geht im Kontext um die Machteroberung durch die Gender-Ideologie.

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