Wer die Auseinandersetzung zwischen den sogenannten Realos und den Fundis bei den Grünen anschaut, deren Sieger sich heute in der Führungsriege der Grünen wieder finden, erkennt unschwer, dass der revolutionäre Kampf bei den Grünen immer auch eine janusköpfige Erscheinung war. Einerseits kämpfte man mit Massenprotest (Demos, außerparlamentarischer Kampf) gegen die bestehenden Verhältnisse und andererseits unterwanderte man massenhaft die Institutionen ("Langer Marsch"), um diese von innen heraus auf Linie zu trimmen. Diese im klassischen Sinne unorganisierte, aber selbsttätig perfekt funktionierende Doppelstrategie machte die Grünen stark und vor allem auch stark als Themensetzerpartei.
Wie schon die kommunistischen Ur-Ahnen strebten die Grünen erfolgreich auch eine Besetzung der öffentlich-rechtlichen und privaten Medien in Deutschland an. Revolutionärer Kampf bedeutete aber auch die Ausbildung des einzelnen Revolutionärs zu einer erfolgreichen, regelrechten Kampfmaschine. Wer sich in den inneren, brutalen Kämpfen der Grünen durchsetzte, war für den Kampf mit dem politischen Gegner bestens gerüstet.
Der revolutionäre Kampf war eine Psycho-Schulung der Protagonisten, die sektenartig mit eigenen Schuldsystemen und Unter-und Überordnungsritualen arbeiteten und für die Außenwelt unsichtbare Strukturen schufen.
Die Grünen waren ein erfolgreiches potemkinsches Dorf
Die Außendarstellung der Grünen war in den letzten knapp 35 Jahren ihrer Geschichte immer ein erfolgreiches potemkinsches Dorf mit wechselnden Kulissen. Je nach Zeitgeist und tagesaktueller Lage stellten sich die Grünen als die Partei der Vernunft, der Nachhaltigkeit (neuerdings), der besseren Alternativen dar, die hart aber fair, aber immer lieb und sachbezogen und für das Gute ringend für die Sache im Einsatz sei. Intern beherrschten Grabenkämpfe und auch der brutale Kampf Mann gegen Mann (Frau gegen Frau, Frau gegen Mann usw.) das Geschehen.
Der inzwischen zu Recht etwas in Vergessenheit geratene, erfolgreichste Oberguru der Grünen, Joschka Fischer, war ein besonders erfolgreicher Durchstecher in den internen grünen Machtstrukturen.
Intern hieß grün zu sein fast immer sich den grünen Codes unterzuordnen und den Pfad der "Tugend", der sich sehr schmal und kompliziert gebunden durch die vielen Ge- und Verbote schlängelte, strikt und unterwürfig einzuhalten. Die Grünen waren immer eine Ge- und Verbotspartei. Aber das haben sie erfolgreich kaschiert, weil sie die Gesellschaft mit der Attitüde vor sich hertrieben für die wahre Freiheit und die wahre Befreiung des Menschen zu kämpfen.