BKA-Bericht zu Cyberkriminalität Das Darknet ist ein Marktplatz für reaktivierte Waffen

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Noch spielen Waffen im Darknet eine Nebenrolle


Noch spielen die Waffen eine Nebenrolle. Ihr Angebot sei noch deutlich geringer als beispielsweise das an illegalen Betäubungsmitteln oder Falschgeld, stellt das BKA fest. Typisch für das Darknet sei auch eine relativ hohe Zahl an Betrügern.

Insgesamt ist im vergangenen Jahr ein registrierter Schaden von mehr als 40,5 Millionen Euro durch Computer- und Internetkriminalität entstanden. Mehr als 45.000 Fälle von Cybercrime seien 2015 in Deutschland gezählt worden, teilte das Bundeskriminalamt mit. Die Schadenssumme sei im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gestiegen, der größte Teil entfalle auf Computerbetrug.

Gleichzeitig gebe es ein sehr großes Dunkelfeld, so dass die Zahlen nicht den tatsächlichen Schaden erfassten, hieß es. BKA-Chef Holger Münch erklärte, es sei wichtig, dass jede Straftat angezeigt werde, damit Cybercrime effektiv bekämpft werden könne. Eine Zunahme registrierte die Behörde bei der Organisierten Kriminalität im Netz: 2013 sei gegen sechs Gruppierungen ermittelt worden, 2015 gegen 22.

„Cyber-Crime ist nach wie vor ein wachsendes Phänomen – man könnte auch sagen, fast ein wachsendes Gewerbe, hier und da sogar eine wachsende Industrie“, warnte Münch. Die Aufklärungsquote liege zwar bei 32,8 Prozent und sei damit im vergangenen Jahr um 3,4 Prozentpunkte gestiegen. Münch wies allerdings darauf hin, dass viele Straftaten bereits im Versuchsstadium enden würden. Manche Delikte würden zudem gar nicht bemerkt, oder gar nicht zur Anzeige gebracht.

Die Vitrine beim BKA bietet dennoch einen erschreckenden Anblick. „Und die kann Dauerfeuer schießen?“, fragt eine Frau, die zur Pressekonferenz nach Wiesbaden gekommen ist, den BKA-Mann vor dem Glasschrank. Der BKA-Mann nickt. Die Frau schüttelt den Kopf.

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